Smartphone-Review

Xiaomi 14T Pro im Test: Flaggschiff für unter 1000 Euro

Mit dem Xiaomi 14T Pro definiert sich die Flaggschiff-Klasse neu. Es ist ein Highend-Handy für alle, die nicht 1.000 Euro für eines ausgeben wollen.

Rene Findenig
Xiaomi 14T Pro im Test: Flaggschiff für unter 1000 Euro
Xiaomi 14T Pro im Test: Das neue Smartphone beweist, dass es Flaggschiffe weiter deutlich unter 1.000 Euro gibt.
Rene Findenig

Die T-Serie galt einst als Xiaomis solide Mittelklasse-Reihe, während die "Number Series" ohne dem "T" im Namen – also etwa das Xiaomi 14 Ultra – die Flaggschiff-Modelle stellte. Mit der Xiaomi 14T Serie verschiebt sich das, denn mit ihrer Ausstattung haben die neuen Modelle längst die Flaggschiff-Klasse erreicht. Auch Xiaomi bewirbt die Geräte als Highend-Modelle, die "neue Maßstäbe in der Smartphone-Fotografie" setzen sollen. Insgesamt reicht das Xiaomi 14T zwar nicht ganz an die teils bis zu 2.000 Euro teuren Konkurrenten ran, für einen Preis deutlich unter 1.000 Euro hat hier aber nichts mehr mit Mittelklasse zu tun. Das Xiaomi 14T Pro gibt es in Österreich um 899 Euro in Schwarz, das Xiaomi 14T um 649 Euro, ebenso in dieser Farbe.

Xiaomi bietet zum Start eine Bundle-Aktion
Im Zeitraum von 27. September bis 13. Oktober 2024 bietet Xiaomi beim Kauf eines 14-Modells eine Bundle-Aktion an. Beim Kauf eines Xiaomi 14T Pro oder Xiaomi 14T erhalten ein Redmi Pad SE 8.7 gratis dazu. Die Aktion läuft über die offiziellen Vertriebskanäle von Xiaomi Österreich, A1, Magenta, Media Markt sowie Hartlauer. Die Details gibt es auf http://www.mi-store.at/xiaomi14tseriebundle

Der Preis ist im Vergleich zur Vorgänger-Version der T-Modelle nicht gestiegen, die Ausstattung hat sich aber drastisch verbessert, zudem gibt es ein ganz neues Design. Auffällig ist ein großes, quadratisches Kamera-Modul mit vier riesigen Sensoren-Ringen auf der Glasrückseite, dazu kommt das Leica-Logo als Zeichen, dass es sich um ein Modell handelt, bei dem die drei Kameras im Mittelpunkt stehen (im vierten Sensoren-Ring findet sich der LED-Blitz). Dazu kommt ein iPhone-ähnlicher, flacher Metallrahmen und auf der Vorderseite ein ebenso flacher AMOLED-Bildschirm. Metallrahmen und Glasrückseite sind matt ausgelegt, das hält Kratzer und Fingerabdrücke super fern. Schönes Detail: Die Einschalt-Taste hat eine geriffelte Struktur.

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    Das Xiaomi 14T Pro (im Bild) gibt es in Österreich um 899 Euro in Schwarz, das Xiaomi 14T um 649 Euro, ebenso in dieser Farbe.
    Das Xiaomi 14T Pro (im Bild) gibt es in Österreich um 899 Euro in Schwarz, das Xiaomi 14T um 649 Euro, ebenso in dieser Farbe.
    Rene Findenig

    Tolle Design-Weiterentwicklung und wunderbares Display

    Es ist wundervoll zu sehen, wie sehr sich die T-Serie von Xiaomi über die Jahre optisch und auch bei der Qualität der Verarbeitung weiterentwickelt hat. Das Xiaomi 14T Pro ist nun das erste Modell, das vollends mit den teuren Flaggschiffen mithalten kann. Übrigens auch beim Schutz. Was einst Sorgen bereitete, nämlich eine fehlende IP-Zertifizierung, ist jetzt Standard: Das Modell ist per IP68 so gut wie staub- und wasserdicht. Im Lieferumfang enthalten sind übrigens neben dem Smartphone ein USB Typ-C-Kabel, eine schwarze Silikonhülle, SIM-Nadel und die typischen Papiere – einen Ladeadapter gibt es dieses Mal nicht obendrauf. Die Maße des großen Geräts betragen 160,4 x 75,1 x 8,4 Millimeter, das Smartphone wiegt 209 Gramm.

    Einmal mehr stellt Xiaomi beim 14T Pro übrigens unter Beweis, dass es neben Honor die aktuell besten Displays in den verschiedenen Preisklassen verbaut. Das 6,67 Zoll große OLED-Display löst zwar nicht rekordverdächtig, aber mehr als ausreichend scharf mit 1.220 x 2.712 Pixeln auf. Dazu kommen dank OLED-Technologie die typisch tollen Schwarzwerte, knackigen Kontraste und lebendigen Farben. Sogar einigen Flaggschiffen ist das Display voraus, denn es bietet eine extrem hohe Spitzenhelligkeit von 4.000 Nits, eine superflüssige Bildwiederholrate von 144 Hertz und eine ebenso enorme Abtastrate von bis zu 480 Hertz. HDR10+ und Dolby Vision erfreuen Streaming-Fans und im Display ist ein schneller Fingerabdrucksensor verbaut.

    Überwältigend starke Leistung für den Preis

    Obwohl einige Konkurrenten locker das Doppelte kosten, lässt die Leistung des Xiaomi 14T Pro wohl einige Flaggschiffe so richtig zittern. Zum Einsatz kommt der Turbo-Prozessor Mediatek Dimensity 9300+, dem starke zwölf Gigabyte (GB) an Arbeitsspeicher zur Seite gestellt werden. In Leistungstests wie Geekbench 6 und 3DMark zeigt das Xiaomi 14T Pro überraschend und überwältigend starke Resultate. Einziges Manko: Über längere Zeit kann die nicht gehalten werden und drosselt sich herunter. Aber: Alle normalen Smartphone-Arbeiten laufen schnell ab, selbst Spiele wie "Genshin Impact" laufen auf höchsten Einstellungen flüssig und das Handy ist enorm leistungsstark. Nur, wer es als PC-Alternative nutzen will, wird teureres Gerät brauchen.

    Super funktioniert indes die Kühlung, das Smartphone wird unter Dauerlast zwar warm, aber nie heiß. Auch in Sachen Speicherausstattung schöpft das Pro-Modell aus den Vollen, in Österreich erscheint die üppig ausgestattete Version mit 512 GB internem Speicher, international erscheint auch noch eine weitere Version mit einem Terabyte. Dass der interne Speicher nicht per Karte erweiterbar ist, stört bei dieser Ausstattung wenig. Im SIM-Slot haben zwei Nano-SIM-Karten Platz, alternativ ist auch ein Betrieb mit einer Nano-SIM und einer eSIM möglich. Neben dem schnellen und zuverlässigen Fingerabdrucksensor im Bildschirm bietet auch die Frontkamera eine 2D-Gesichtsentsperrung, auch ein Entsperren per Nummern-Code ist natürlich möglich.

    Kameras mit einigen Besonderheiten und Spielereien

    Xiaomi selbst streicht Fotografie und dabei vor allem Nachtfotografie beim Xiaomi 14T Pro hervor. Und tatsächlich ist die Dreifach-Kamera auf der Rückseite mit einer 50 Megapixel (MP) Hauptkamera, einer 50 MP Telekamera und einer 12 MP Ultraweitwinkelkamera ziemlich stark ausgestattet. Auf der Vorderseite knipsen wiederum 32 Megapixel scharfe Selfies. Dank Leica-Kooperation darf man wieder aus den beiden Foto-Modi "Leica Authentic" (etwas dunklere, realistischere Bilder) und "Leica Vibrant" (lebendigere Farben) auswählen. Tagsüber macht die Kamera einen hervorragenden Eindruck: Beeindruckende Schärfe, viele Details, nur ein paar zu gut gemeinte KI-Aufhellungen, die aber leicht behoben sind, indem man die KI einfach abstellt.

    Nachts schafft es das Xiaomi 14T Pro tatsächlich, außergewöhnlich gute Bilder zu knipsen, kommt allerdings nicht den teureren Top-Smartphones wie dem Huawei Pura 70 Ultra, Google Pixel 9 Pro XL, Honor Magic6 Pro oder Apple iPhone 16 Pro Max nahe. Die Bilder sind dennoch sehr gut, nur beim Zoom muss man nachts vorsichtig sein. Optisch zoomt das Smartphone bis zum Faktor 2,6, darüber hinaus sollte man nicht gehen, auch wenn es einen bis zu 30-fachen Digital-Zoom gibt. Bis 10-fach sieht dagegen wiederum tagsüber gut aus. Die Frontkamera hat es drauf, sehr gute Bokeh-Effekte bei Tag und Dunkelheit mit Kunstlicht zu knipsen – aber nicht so gut bei Nachtaufnahmen mit genügend Lichtquellen, denn da verschwimmen Konturen.

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      Standardaufnahme, Nacht. Xiaomi selbst streicht Fotografie und dabei vor allem Nachtfotografie beim Xiaomi 14T Pro hervor.
      Standardaufnahme, Nacht. Xiaomi selbst streicht Fotografie und dabei vor allem Nachtfotografie beim Xiaomi 14T Pro hervor.
      Rene Findenig

      Modernste Technik und die volle Dosis Google-KI

      Wo das Smartphone Ausstattung einspart, um unter 1.000 Euro zu bleiben? Das weiß man im Fall des Xiaomi 14T Pro nicht wirklich. Auch die Technik- und Konnektivitätsliste weist aktuellste Technologien aus. So gibt es 5G und NFC, den neuesten Wi-Fi-7-Standard und Bluetooth 5.4, selbst das Update-Versprechen wurde verlängert. Xiaomi will beim neuen Modell vier Jahre lang Software-Updates und fünf Jahre lang Sicherheits-Patches bieten. Die meisten Vorgänger beschränkten sich auf drei Jahre, mehr bieten nicht wirklich viele Konkurrenten, nennenswert sind da Samsung und Google mit in beiden Fällen sieben Jahren. Als Betriebssystem kommt wieder Xiaomis HyperOS, das auf Android 14 basiert, zum Einsatz. Das kann nun die Google-KI.

      Xiaomis Google-Kooperation lässt Nutzer des 14T Pro Googles KI-Assistenten Gemini nutzen, zudem sind KI-Funktionen wie "Circle to Search" für eine neue Art der Google-Suche mit dabei. KI greift beim Live-Übersetzen von Fremdsprachen ebenso ein wie beim Sortieren von Notizen und Zuordnen sowie Zusammenfassen von Audioaufnahmen oder beim Generieren von Echtzeit-Untertiteln bei Videos. Doch nicht nur Arbeitstiere, auch Kreative profitieren von den neuen KI-Möglichkeiten. "AI Film" macht ganz neue Videoaufnahmen möglich, "AI Image Editing" erweitert bestehende Bilder generativ oder löscht Unerwünschtes einfach aus Fotos raus und "AI Portrait" kann aus geknipsten Selfies etwa einen KI-generierten Avatar schaffen.

      Einmal mehr stellt Xiaomi beim 14T Pro übrigens unter Beweis, dass es neben Honor die aktuell besten Displays verbaut.
      Einmal mehr stellt Xiaomi beim 14T Pro übrigens unter Beweis, dass es neben Honor die aktuell besten Displays verbaut.
      Rene Findenig

      Xiaomi 14T Pro im Test: Flaggschiff für unter 1000 Euro

      Schön stark ausgestattet ist auch der Akku mit 5.000 Milliamperestunden (mAh), der auch eine entsprechende, wenngleich nicht überragende Leistung abliefert. Dennoch: Im Durchschnitt hält der Akku eineinhalb bis zwei Tage durch, länger als einige Vertreter der teureren Konkurrenz. Richtig, richtig schnell lädt das Smartphone dafür – kabelgebunden mit 120 Watt, kabellos mit 50 Watt. Damit lädt das Xiaomi 14T Pro kabellos sogar schneller als einige Flaggschiff-Handys per Kabel. Kabellos dauert eine volle Ladung rund 70 bis 80 Minuten, per Kabel (das passend starke Ladegerät vorausgesetzt) ist der leere Akku sogar in ganz knapp über 30 Minuten wieder voll. Der Akku bietet vier Modi: Leistung, Ausgeglichen, Energiesparen und Ultra-Energiesparen.

      Das Xiaomi 14T Pro ist ein faszinierendes Smartphone, das bis auf ganz wenige Details voll mit den teuersten Flaggschiff-Smartphones mithalten kann. Das Display ist erstklassig, die Ladung blitzschnell, die Kameraausstattung stark, die Hardware modern und die Verarbeitung sehr gut. Und all das in einem 900-Euro-Paket, das zum Teil sehr viel teurere Konkurrenten schlägt. Wer es dagegen noch günstiger haben will: Die Abstriche beim Xiaomi 14T sind da, aber nicht riesig. Das Nicht-Pro-Modell kostet 649 Euro, besitzt eine Kunststoff- statt Glasrückseite, streicht die kabellose Ladung und lädt per Kabel mit 67 Watt, bietet 256 GB Speicher, bietet eine nicht ganz so starke Dreifach-Kamera, Wi-Fi 6E, und arbeitet mit einem MediaTek Dimensity 8300 Ultra.

      Auf den Punkt gebracht

      • Das Xiaomi 14T Pro bietet für unter 1.000 Euro eine beeindruckende Ausstattung, die sich mit teureren Flaggschiffen messen kann
      • Mit einem erstklassigen Display, starker Kameraausstattung, moderner Hardware und schnellem Laden ist es ein Highend-Smartphone, das in vielen Bereichen überzeugt, während das günstigere Xiaomi 14T einige Abstriche macht, aber dennoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet
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