Welt
Xi sprach deutliche Atombomben-Warnung an Putin aus
China steht Russland für gewöhnlich nicht feindlich gegenüber. In einer Causa sprach nun aber Staatschef Xi eine Warnung an Wladimir Putin aus.
Die "Financial Times" (FT) berichtet, dass der chinesische Präsident Xi Jinping den russischen Präsidenten Wladimir Putin während seines Besuchs in Moskau Ende März persönlich vor einem Einsatz von Atomwaffen in der Ukraine gewarnt habe.
Die FT schreibt unter Berufung auf ungenannte ehemalige chinesische Regierungsbeamte, dass Xi Putin aufgefordert habe, keine Atomwaffen einzusetzen. Die Zeitung spekuliert, dass Xis Warnung an Putin wahrscheinlich Teil der Bemühungen Chinas gewesen sei, seine Beziehungen zur Europäischen Union zu stärken. Westliche Sicherheitsbeamte merkten auch an, dass Putin enttäuscht gewesen sei, nachdem Xis Besuch in Moskau keine wichtigen Errungenschaften für Russland gebracht habe, wie die Genehmigung der Power-of-Siberia-2-Pipeline.
Angst vor AKW-Eskalation
Die Provokationen von Moskau und Kiew im Zusammenhang mit dem AKW Saporischschja sorgen auch bei den Menschen außerhalb des Kriegsgebiets für Angst. Die beiden Länder werfen sich gegenseitig vor, einen Anschlag auf das wichtige AKW zu planen. Während die Ukraine Russland vorwirft, Sprengsätze beim AKW platziert zu haben, sagt Russland, dass der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski dies nur behaupte, um von einem eigenen geplanten Anschlag mit "Präzisionswaffen mit großer Reichweite" sowie Drohnen abzulenken. Unabhängig prüfen lässt sich keine der Behauptungen.
Die Risiken sind derweil hoch. Das Atomkraftwerk in Saporischschja ist das größte in ganz Europa. Mit sechs Reaktorblöcken, die derzeit abgeschaltet sind, ist es auch das leistungsfähigste. Ein Anschlag hätte fatale Konsequenzen. Stephen Herzog, Nuklearexperte am Center for Security Studies der ETH Zürich, erklärt im Interview, ob wir uns nun für eine Atom-Katastrophe wappnen müssen.