Österreich

X-Jam bestätigt – "Über 40 Vorfälle wurden gemeldet"

X-Jam richtete nach massiven Vorwürfen gegen Festival-Mitarbeiter eine interne Beschwerdestelle ein. Schon über 40 Fälle gingen bisher ein. 

Christian Tomsits
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Schon 40 Vorfälle bei Veranstalter eingelangt.
Schon 40 Vorfälle bei Veranstalter eingelangt.
DocLX Holding

Nach gravierenden Gewalt- und Belästigungsvorwürfen gegen den Matura-Reise-Veranstalter X-Jam haben sich bisher 40 Maturantinnen und Maturanten bei einer von der Firma eingerichteten Beschwerdestelle gemeldet. In einigen Fällen gebe es "konkrete Anschuldigungen" gegen Security-Mitarbeiter, teilte am Mittwochmittag der Veranstalter X-Jam mit.

Die Betroffenen sollen nun die Verdächtigen identifizieren, um eine mögliche strafrechtliche Verfolgung verwirklichen zu können. Dafür nehme man mit Betroffenen Kontakt auf und vereinbare gerade Termine, so X-Jam. Derzeit seien dem Unternehmen schon vier Security-Mitarbeiter bekannt, die sich "ungebührlich verhalten, beleidigende Aussagen getätigt oder überschießende Reaktionen gesetzt hätten".

Sollten sich die Vorwürfe erhärten, werde man die bereits gefeuerten vier Securitys auch anzeigen. "Wir nehmen alle Vorwürfe ernst", bekräftigte X-Jam und empfiehlt allen Betroffenen, sich bei ihnen zu melden.

Verbraucherschützer mahnt zur Vorsicht

Verbraucherschützer Peter Kolba mahnt dabei aber zur Vorsicht: "Man muss wissen, dass man seine Erlebnisse freimütig mit demjenigen teilt, der für das Geschehene am Ende haften soll."

Wichtig sei, dass man sich als Betroffener oder Betroffene bei konkreten Vorfällen professionelle Unterstützung und Beratung, etwa bei der Frauenhilfe, holt.

"Der Reiseveranstalter haftet am Ende für die Taten seiner Erfüllungsgehilfen", meint Kolba. Es sei dabei absolut unerheblich, ob die Security direkt für X-Jam, oder für Leihfirmen-Konstrukte arbeiteten, weiß der Verbraucherschützer. Wenn ein Sicherheitsmann einen Schaden verursacht (darunter zählen psychische oder physische Verletzungen), habe man einen Anspruch auf Schadenersatz.

Die Frauenhelpline steht Betroffenen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite.
Telefon: 0800222555
Auch die Frauenberatungsstelle hilft
Telefon: 01 523 22 22
E-Mail: [email protected]
www.frauenberatung.at
Die Männerinfo ist telefonisch unter 0720/704400 (Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr) oder per E-Mail an [email protected] erreichbar.
Telefonseelsorge: 142

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