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WWF soll gewalttätige Wildhüter-Milizen finanzieren

2019 geriet der WWF heftig in die Kritik. Die Organisation versprach damals, eine Untersuchung anzuregen. Bis heute blieb diese aber aus.

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Vor einem Jahr geriet der WWF in die Kritik: Die Organisation finanziere gewalttätige Wildhüter-Milizen in Asien und Afrika.
Vor einem Jahr geriet der WWF in die Kritik: Die Organisation finanziere gewalttätige Wildhüter-Milizen in Asien und Afrika.
20 Minuten / KEYSTONE

2019 veröffentlichte das Portal "Buzzfeed" eine lange Recherche: Der WWF, eine der größten Tierschutzorganisationen der Welt mit Sitz im Schweizer Gland VD, habe in Ländern wie Nepal oder Kamerun Milizen finanziert, die für Mord, Folter und Vergewaltigungen verantwortlich sein sollen. Zudem soll die Organisation aktiv daran beteiligt gewesen sein, die Verbrechen zu vertuschen.

Seither wurden diese Vorwürfe extern überprüft: Das US-Innenministerium kommt in einem Schreiben zum Schluss, viele der Vorwürfe würden sich bei der Überprüfung erhärten. Die USA sollen deshalb Zahlungen an die Organisation zurückhalten.

Eine Untersuchung hatte auch der WWF 2019 in Auftrag gegeben. Die ehemalige UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay aus Südafrika, werde sich der Sache annehmen, teilte man 2019 mit. Die Untersuchung werde Anfang 2020 abgeschlossen sein, wie die Organisation dem "Blick" mitgeteilt hatte.

Bericht vom PR-Büro

Passiert ist bislang aber wenig. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen noch immer nicht vor. Es sei zwar ein Dokument in Arbeit, dieses würde aber zu großen Teilen von einer Anwaltskanzlei geschrieben, die sich auf "Reputationsschutz" – also PR – spezialisiert habe, werfen Menschenrechtsgruppen der Organisation vor.

Es bestehe der Verdacht, dass der WWF erneut versuche, die Anschuldigungen zu vertuschen, schreibt Stephen Corry, der sich als Direktor der NGO Survival International für die Rechte indigener Völker einsetzt.

WWF International hat sich bisher nicht zu den jüngsten Vorwürfen geäußert. Myriam Stucki, Sprecherin von WWF Schweiz, sagt zum "Blick": "Wir vertrauen darauf, dass sich das Gremium so viel Zeit nimmt, wie wirklich nötig ist." Inzwischen heißt es seitens des Untersuchungskomitees, dass es mindestens Mitte Oktober wird, bis der entsprechende Bericht veröffentlicht wird.

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