Formel 1

ORF-Experte Wurz hat Lösung nach Hitze-Drama in F1

Die Hitzeschlacht beim Grand Prix von Katar und die gesundheitlichen Probleme der Fahrer haben eine Debatte ausgelöst. Alex Wurz hat eine Lösung. 

Sport Heute
ORF-Mann Alexander Wurz hat eine Lösung für die Hitze-Probleme der Fahrer parat.
ORF-Mann Alexander Wurz hat eine Lösung für die Hitze-Probleme der Fahrer parat.
Imago Images

Max Verstappen krönte sich im Sprint von Losail schon am Samstag zum Weltmeister. Der Große Preis von Katar am Tag danach wird vielen Motorsport-Fans aber lange in Erinnerung bleiben. Denn beinahe das gesamte Fahrerfeld klagte über gesundheitliche Probleme während des Nachtrennens bei einer Temperatur von weiterhin 32 Grad Celsius. 

Williams-Pilot Logan Sargeant musste aufgeben, Lance Stroll und Alex Albon hatten nach dem Rennen Probleme, selbstständig aus ihren Autos zu klettern, der Kanadier berichtete darüber hinaus, aufgrund der teils hohen G-Belastung in den schnellen Kurven, kurzzeitig das Bewusstsein verloren zu haben. Esteban Ocon gab zu, sich im Cockpit übergeben zu haben und Routinier Fernando Alonso bat sein Team sogar, beim Boxenstopp kaltes Wasser über ihn zu leeren – was aber nicht passierte. 

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    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Österreich: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Eibner

    Wurz hat eine Lösung

    Durch die gesundheitlichen Probleme der Fahrer wurde eine Sicherheitsdiskussion im Fahrerlager neu entfacht. Einige fragten durchaus berechtigt, wie ein Fahrer am Rande der Bewusstlosigkeit im Falle eines schweren Unfalls aus seinem Boliden klettern solle? Allgegenwärtig sind noch die dramatischen Sekunden des schweren Feuer-Unfalls von Romain Grosjean in Bahrain 2020. 

    Nun seien jedenfalls die Teams gefordert, wie "ORF"-Experte Alexander Wurz in seiner Funktion als Vorsitzender der Fahrergewerkschaft GPDA in der "BBC" erzählte. "Den Fahrern zu sagen: ,Hier ist eine Fitnesscenter-Mitgliedskarte – damit müsst ihr klarkomme´, ist zu einfach. Es gibt hier mehrere Faktoren, die zusammenspielen. Hitze ist ein limitierender Faktor", erklärte der ehemalige Formel-1-Pilot. Zunächst müsse eine Studie aufzeigen, wie andere Rennsportserien mit dem Hitze-Problem umgegangen sind. 

    Eine einfache Sache könne laut Wurz schnell umgesetzt werden. "Kühlende Sitze zum Beispiel funktionieren sehr gut und sind nicht allzu schwer umzusetzen. Das sollte sich jetzt jedes Team anschauen", meinte Wurz. Außerdem müssten Komponenten, die nahe am Cockpit verbaut sind, besser isoliert oder gekühlt werden. Und Hydraulikleitungen müssten verändert werden. "Das gesamte Regelbuch sieht viele Tests und Grenzwerte für viele Teile des Autos vor. Da der Fahrer einer der Leistungsfaktoren in dieser Gleichung ist, ist es vielleicht an der Zeit, Grenzen für Hitze festzulegen", forderte Wurz ein Umdenken in der Motorsport-"Königsklasse". 

    "Im Anzug gekocht"

    Gleichzeitig betonte Wurz aber auch, dass die FIA stets schnell auf Sicherheitsbedenken reagiert habe, nannte ebenso Katar als Beispiel, wo kurzfristig vor dem Sprint die Tracklimits verändert und eine Maximal-Reifendauer von 18 Runden eingeführt wurden. Die dadurch entstandenen vier Stints auf jeweils besseren Reifen hätten ebenso zu den gesundheitlichen Problemen geführt. Fahrer mussten sich den Reifensatz nicht über eine größere Grand-Prix-Distanz einteilen, mussten permanent pushen. Das erhöhte die Belastung. 

    Gleichzeitig erklärte Wurz aber auch, dass zum Beispiel Sicherheitsanpassungen nach Grosjeans Feuerunfall diesmal zum Problem wurden. Nach 2020 wurden neue feuerfeste Materialien in den Rennanzügen der Fahrer eingeführt. Die Anzüge hätten nun eine geringere Atmungsfähigkeit. "Sie kochen dich. Ich habe kürzlich ein Auto getestet, während ich die neue obligatorische Kleidung getragen habe. Ich war schockiert, wie heiß es war", so Wurz. "Natürlich gibt es diese Brandschutzmaßnahmen aus einem guten Grund, ich schlage keine Rückkehr zu niedrigeren Brandschutz-Standards vor, aber dies ist einer von vielen Faktoren", so der "ORF"-Experte. 

    Wurz erinnert sich auch an seine aktive Zeit zurück. Damals waren die Reifen besser über eine längere Distanz, die Autos waren aber gleichzeitig leichter und hatten weniger Abtrieb. "Ich hatte selbst Hitzeprobleme. Es war hart, aber nie war es so extrem wie in diesem Rennen. Wir sollten angesichts der Debatten jetzt einen kühlen Kopf bewahren", so der Ex-Formel-1-PIlot. 

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