Szene
Wolfram Pirchners neues Leben nach dem ORF
Am 21. April wird der einstige ORF-Star 60 Jahre "jung"und bringt aus diesem Anlass sein neues Buch "Keine Panik vor dem Alter(n)" heraus.
Sein halbes Leben verbrachte der gebürtige Tiroler im ORF. Am 18. August 2017 flimmerte er in "heute leben" zum letzten Mal über den Bildschirm, dann wurde die Sendung eingestellt und Wolfram Pirchner ging in ORF-Pension. Was aber nicht heißt, dass er nichts mehr tut. Ganz im Gegenteil. Am 10. April erscheint sein neues Buch "Keine Panik vor dem Alter(n) - zu jung, um alt zu sein" (Amalthea Verlag, 23 Euro). Am 21. April feiert er seinen 60er.
Im "Heute"-Talk verrät er, wie er persönlich zum Jugendwahn steht, wie es ihm als "Pensionist" geht und warum er sich politisch engagiert.
Werde Geburtstag nicht groß feiern!
"Heute": Sie werden am 21. April 60! War das die Grundanimo für Ihr neues Buch?
Wolfram Pirchner: Ja, auch ein wenig. Natürlich mache ich mir intensivere Gedanken über meine Restlaufzeit, vor allem mit wem und wo ich sie verbringen werde. Vorausgesetzt die physischen und psychischen Bedingungen sind noch lange so wie jetzt.
Welche Gedanken gehen mit dem 60er einher?
Wolfram Pirchner: Zuerst einmal denke ich, dass mein Dasein bis jetzt in jeder Lebenslage vor allem sehr intensiv und meistens auch sehr bereichernd war. Zum anderen: so lange wie bis jetzt wird's wohl (leider) nicht mehr dauern. Und natürlich mache ich mir Gedanken zu „meinem" Thema Lebensqualität. Erstmals feiere ich meinen runden Geburtstag nicht, da ich viel zu viele Menschen einladen müsste, ein derartiges Mammutfest Zeit- und Geldverschwendung wäre, und ich mir vermutlich erstmals so etwas wie „Nachrufe" anhören müsste. Dazu ist es noch zu früh.
Es heißt ja immer, 60 sei das neue 40. Wie finden Sie das?
Wolfram Pirchner: Das ist meiner Meinung nach ein völliger Schwachsinn, den sich Leute einreden, die gerne jünger wären. Gerne jünger ausschauen würden, (noch) begehrt werden möchten. Dieses "Begehrt werden", "Geliebt werden" hat doch für gefestigte und selbstbewusste Menschen absolut nichts mit dem Geburtsdatum zu tun. 60 ist 60 und 40 ist 40. Gottseidank. Ich denke nicht, dass wir gefühlt jünger sind, viele von uns leben nur qualitätsvoller als unsere Vorfahren und wir haben ja auch alle medizinischen Möglichkeiten unser Leben in den meisten Fällen zu verlängern. Ob das gut ist, weiß ich nicht.
Ging Ihnen das Schreiben leicht von der Hand?
Wolfram Pirchner: Ja, meistens schon, ich schreibe leicht, ich recherchiere sehr gerne und wenn ich „dran bin", dann bleib ich auch dran. An Motivation und Durchhaltevermögen mangelt es mir erfreulicherweise nicht. Und wenn es nicht so „fließt" wie erwartet, dann hör ich auf und mache etwas völlig anderes.
Sie überraschten vergangenen Herbst mit Ihren politischen Engagement für die ÖVP. Wie sieht das heute konkret aus?
Wolfram Pirchner: Ich war für die VP NÖ, vor allem war ich für Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner im Wahlkampf aktiv - und die Antwort auf die Frage „warum?" lautet schlicht und einfach, weil ich das so möchte. Und vor allem weil Frau Mikl- Leitner, die ich schon sehr lange kenne, absolute Handschlagqualität hat und das umsetzt, wovon sie spricht. Im Gegensatz zu vielen anderen Politikern.
Sie haben sich eigentlich noch nie zu Ihrem ORF-Abgang geäußert. Mit ein wenig Abstand, wie haben Sie diesen Schritt verarbeitet?
Wolfram Pirchner: Was meinen Ausstieg aus dem ORF betrifft, gab und gibt es nichts zu verarbeiten. Ich habe diesen Schritt zeitgerecht geplant und mich auch sehr gut darauf vorbereitet. Es war eine wertschätzende Trennung beiderseits nach über 35 Jahren (mit einer 3jährigen Unterbrechung in Deutschland) und nachdem ich Veränderungen liebe und mich erfreulicherweise nie über den Beruf definiert habe, bin ich mit dem Ist - Zustand mehr als glücklich und zufrieden.
(man)