Formel 1
Wolff lobt Schumi, teilt gegen sein Ex-Team aus
Seit Jahresbeginn ist Mick Schumacher als Ersatzfahrer bei Mercedes aktiv. Sein Teamchef Toto Wolff teilte nun gegen dessen Ex-Rennstall aus.
Der österreichische Mercedes-Teamchef wurde in den letzten Wochen nicht müde zu betonen, welch grandiose Leistung Schumacher vollbringe. Vor allem im Simulator. Während Lewis Hamilton und George Russell auf den Formel-1-Strecken weltweit ihre Runden drehen, arbeitet der Sohn von Siebenfach-Weltmeister Michael Schumacher am Simulator für das perfekte Setup. Zu Wolffs Zufriedenheit.
"Bei einigen der Europarennen ist es ein enormer Vorteil, wenn er am Freitagabend im Simulator sitzt und für Samstag arbeitet. Wenn einer unserer Fahrer mal eine Fischvergiftung haben sollte, dann wissen wir, dass wir einen super Kerl im Auto haben, der gut fahren kann", lobte Wolff seinen Ersatzfahrer. "So sehr mir diese Situation aus Teamsicht gefällt, so sehr würde ich mir wünschen, dass Mick selbst Rennen fahren kann", unterstrich der Wiener.
Kritik an Ex-Rennstall
Dass der Deutsche in zwei Saisonen beim Nachzüglerteam Haas nicht voll überzeugen konnte, vor allem in seinem zweiten Jahr hinter den Erwartungen zurückblieb, sieht der Mercedes-Boss nicht als Problem. Wolff ging hingegen mit Schumis Ex-Rennstall und Teamchef Günther Steiner hart ins Gericht. "Ehrlich gesagt finde ich, dass er vergangenes Jahr verbrannt wurde", so Wolff.
"Letztendlich müssen die anderen Teams aber selbst darüber entscheiden, welche Fahrer sie wollen. Ich kann es auch den Teams, mit denen wir Verträge haben, nicht vorschreiben, dass sie unseren Ersatzfahrer nehmen", erklärte Wolff allerdings weiter, schmetterte damit auch das Gerücht, Williams könnte sich von Logan Sargeant trennen und Schumacher ins Auto setzen, ab. "Aber ich glaube, sie verpassen da was", ergänzte der Wiener. Warum Wolff jedoch derart viel Werbung macht, um den 24-Jährigen bei anderen Teams unterzubringen, ist schleierhaft. Durch Schumis gute Arbeit im Simulator profitiert schließlich auch der Rennstall.
Ein Grund ist wohl auch, dass Wolff ohnehin weiß, dass für die kommende Saison kein Platz frei ist, sollte Sargeant nicht doch noch entlassen werden. Ein Schumi-Comeback in der Formel 1 ist frühestens 2025 denkbar. Vielleicht bei Audi, dem jetzigen Alfa-Romeo-Rennstall.
"Ich hoffe, dass ich irgendwann wieder im Auto sitzen werde. Ich habe jede einzelne Sekunde geliebt. Ich bin mir sicher, dass sich irgendwas entwickeln wird in der nächsten Zeit", gab sich Schumacher selbst optimistisch.