Österreich
Wolf hetzt Stute zu Tode, Züchter will 15.000 Euro
Mitte August wurde Stute "Insomnia" von einem Wolf zu Tode gehetzt. Züchter Simon Zuchi ist die Entschädigung in Höhe von 1.375 Euro zu wenig.
Sie war erst 18 Monate alt und hatte vermutlich eine glänzende Karriere als Turnierpferd vor sich: Doch in der Nacht von 16. auf den 17. August wurde Stute "Insomnia" von einem Wolf zu Tode gehetzt. "Es müssen sogar mehrere Wölfe gewesen sein. Denn sie wurde von der Herde getrennt, sprang über drei Weidezäune. Dann wurde sie in die Ecke getrieben und ist in Panik einen Abhang hinuntergestürzt", berichtet Züchter Simon Zuchi (46) vom Gestüt Pachern in Oberwölz (Stmk.) im Gespräch mit "Heute".
Das österreichische Warmblut hatte mit vier anderen Pferden auf einer Bergwiese in der Nähe eines alten Bauernhofes geweidet: "Die Hof-Besitzer haben auf die Tiere aufgepasst. Als die Stute gefehlt hat, haben sie mich angerufen. Wir haben sie dann gesucht und tot unter einer Felskante gefunden", erzählt Zuchi. Das Pferd, das offensichtlich vom Wolf zu Tode gehetzt wurde, starb ursächlich an einem Schädelbruch.
„"Es nicht notwendig, dass der Wolf bei uns aktiv wird. Wir haben hier permanent Wolfsrisse, heuer vor allem sehr viele Kälber. Trotzdem darf er nicht erlegt werden" - Züchter Simon Zuchi“
Aufgrund von zwei Bisswunden am Hals lag allerdings der Verdacht nahe, dass mindestens ein Wolf in den Tod von "Insomnia" involviert war. Es wurden daher Tupferproben von den Wunden genommen. Eine DNA-Analyse, die von der VetMed Uni in Wien durchgeführt wurde, ergab, dass die Proben von einem Wolf aus der italienischen Quellpopulation stammt: "Es nicht notwendig, dass der Wolf bei uns aktiv wird. Wir haben hier permanent Wolfsrisse, heuer vor allem sehr viele Kälber. Trotzdem darf der Wolf nicht erlegt werden", meint der 46-Jährige.
Vom Land Steiermark würde Zuchi für das tote Tier 1.375 Euro Schadenersatz erhalten, doch das ist dem Landwirt und Züchter zu wenig: "Ich habe in 'Insomnia' aktiv 15.000 Euro investiert – angefangen bei der Besamung von der Mutter, über die Tragezeit bis hin zu Tierarzt-, Pflege- und Aufzucht-Kosten. Ich will die Gesamtkosten ersetzt bekommen, ansonsten gehe ich vor Gericht", kündigt der Steirer an.
Am Dienstag findet ein Treffen mit einem Vertreter der steirischen Landesregierung statt. Danach wird sich entscheiden, ob Zuchi Klage einreicht.