Generationen-Kampf um S-Link

Wo sich sogar FPÖ und Kommunisten einig sind

Am 10. November wird über den S-Link abgestimmt. Am Dienstag wurden die Positionen hierbei zur Generationen-Frage.

Leo Stempfl
Wo sich sogar FPÖ und Kommunisten einig sind
Alle Jugendorganisationen (mit Ausnahme der SPÖ) sprechen sich für den S-Link aus.
DAFÜR

Ein Bild, das gegensätzlicher nicht sein könnte, bot sich am Mittwoch bei zwei Pressekonferenzen, die sich um dasselbe Thema drehten. Auf der einen Seite die Gegner, auf der anderen Seite die Befürworter. Dort grauhaarige Männer, drüben bunt gemischte, junge Menschen.

Das "bunt gemischt" kann durchaus wörtlich genommen werden. Wohl kaum ein anderes Projekt schafft es, gleichzeitig Landjugend, Junge Volkspartei und die Freiheitliche Jugend, gleichzeitig aber auch Grüne Jugend und die Jungen Linken von der KPÖ hinter sich zu vereinen. Einzig die SPÖ fehlte auf Seiten der Befürworter.

"Unfug"

Es ging natürlich einmal mehr um den S-Link, die unterirdische Verlängerung der im Norden endenden Lokalbahn durch die Stadt in Richtung Süden bis Hallein. Während SPÖ und betagte Gegner die Kosten und einen drohenden Schuldenberg für die nächste Generation als Gegenargumente anführen, sieht Besagte den S-Link als einzige Möglichkeit, das chronische Stau-Problem der viertgrößten Stadt Österreichs in den Griff zu kriegen. Und ohnehin sitzt die Stadt – völlig untypisch – auf keinem Schuldenberg, sondern hohen Rücklagen.

Für den im Zuge der Swap-Affäre zurückgetretenen Alt-Bürgermeister Heinz Schaden ist der S-Link trotzdem "ein Unfug", zitieren ihn die "Salzburger Nachrichten". Der frühere LH-Stv. Gerhard Buchleitner (ebenfalls SPÖ) will gar wetten, dass der S-Link nie endgültig gebaut wird. Sie wollen stattdessen Maßnahmen, die es schon jetzt gibt und auch mit dem S-Link ohnehin geplant wären: Mehr Busse, Linien aus dem Umland verlängern und der Ausbau von Busspuren.

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    Alle Jugendorganisationen (mit Ausnahme der SPÖ) unterstützen die Initiative "DAFÜR".
    Alle Jugendorganisationen (mit Ausnahme der SPÖ) unterstützen die Initiative "DAFÜR".
    DAFÜR

    Altpolitiker haben "Lösung verschlafen"

    Die Jugendorganisationen als Pendler der Zukunft sehen sich hingegen vom überforderten Verkehrssystem im Salzburg immer mehr belastet. "Wenige Monate Baustelle schaffen eine Verkehrslösung für über 100 Jahre", fasst es Leonhard Hartinger, Sprecher der Initiative "DAFÜR – Zukunft Mobilität", zusammen. "Dass ausgerechnet Ex-Politiker, die jegliche Chance zu einer Verkehrslösung in ihrer Amtszeit ungenutzt gelassen haben, sich im Nachhinein dagegen aussprechen, verwundert uns sehr."

    Seitens der Jungen ÖVP gab es noch ein ganz pragmatisches Argument: "Wir wollen, dass mehr als eine Milliarde an Bundesmittel für den Öffentlichen Verkehr nach Salzburg und nicht nach Wien oder Graz fließen."

    Die Altpolitiker hätten eine Verkehrslösung "komplett verschlafen", so JVP-Chef Max Aichinger bei seinem Wahl-Aufruf. Es sollten nicht andere "über unsere Zukunft bestimmen". Die Schülerunion hofft auf einen besseren Anreiseweg zur Schule und weniger Verspätungen, um nicht dauernd "von den Lehrkräften angemotzt zu werden".

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      Sabine Hertel

      Auf den Punkt gebracht

      • Der Artikel beschreibt die ungewöhnliche Einigkeit zwischen verschiedenen Jugendorganisationen, darunter die Junge Volkspartei, die Freiheitliche Jugend, die Grüne Jugend und die Jungen Linken der KPÖ, die alle den S-Link, eine unterirdische Verlängerung der Lokalbahn in Salzburg, unterstützen
      • Während ältere Politiker der SPÖ das Projekt wegen der Kosten ablehnen, sehen die jungen Befürworter darin die einzige Lösung für das Verkehrsproblem der Stadt und kritisieren die Altpolitiker dafür, dass sie in ihrer Amtszeit keine Lösungen gefunden haben
      leo
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