Olympia, Ramadan, Haddsch
WM in Saudi-Arabien – Fußball droht Termin-Chaos
Es ist fix! Die Fußball-WM 2034 steigt in Saudi-Arabien. Doch wann das Turnier über die Bühne geht, ist offen. Es drohen große Termin-Probleme.
Saudi-Arabien erhielt den Zuschlag für die Weltmeisterschaft 2034, der Wüsten-Staat wurde als Ausrichter des Turniers in einem virtuellen FIFA-Kongress am Mittwoch bestätigt. Gemeinsam mit Spanien, Portugal und Marokko, ergänzt durch Uruguay, Argentinien und Paraguay, die gemeinsam die Weltmeisterschaft 2030 ausrichten.
Beide Bewerber hatten keinen Gegenkandidaten, die Wahl war also Formsache, erfolgte durch zustimmenden Applaus der Vertreter aller 211 Verbände. FIFA-Präsident Gianni Infantino war zuvor auf Nummer sicher gegangen, dass Saudi-Arabien tatsächlich gewählt werde, schließlich konnte die Zustimmung nur beiden Turnieren gemeinsam gegeben werden. Die Weltmeisterschaft 2026 steigt in den USA, in Mexiko und Kanada.
WM in Saudi-Arabien – aber wann?
Doch wann steigt die Monster-Weltmeisterschaft im Wüsten-Staat in zehn Jahren? Das ist noch völlig unklar. Durch die Wahl Saudi-Arabiens drohen nämlich neuerlich große Termin-Probleme, eine Sommer-Weltmeisterschaft wäre aufgrund der hohen Temperaturen im Wüsten-Staat wie bereits 2022 in Katar undenkbar. Die Monate Juni, Juli und August fallen dadurch weg – hier, so heißt es im FIFA-Prüfbericht, könne es in der Hauptstadt Riad konstant über 40 Grad Celsius haben. Und in der Region sind acht der 15 Spielstätten geplant.
Diese ÖFB-Kicker wechselten im Sommer ins Ausland
Eine Verlegung in den November und Dezember ist ebenso keine Alternative, denn der Fastenmonat Ramadan findet 2034 vom 11. November bis 10. Dezember statt. Eine WM während dieser Zeit auszutragen, ist undenkbar. Außerdem stehen vom 29. November bis 14. Dezember 2034 die Asienspiele statt.
Jänner die einzige Lösung?
Die einzig umsetzbare Lösung scheint deshalb eine Austragung im Jänner und im Februar zu sein. Der Start würde dann gleich nach dem Jahreswechsel erfolgen. Allerdings müsste die Weltmeisterschaft schon Anfang Februar wieder beendet sein. Denn von 10. bis 26. Februar 2034 finden die Olympischen Winterspiele statt. Bis dahin sollte die WM abgeschlossen sein. Eine terminliche Überschneidung der beiden Großereignisse ist nicht denkbar. Auch, weil Infantino als FIFA-Präsident auch IOC-Mitglied ist.
Nations-League-Finale! ÖFB-Team gegen Slowenien
Theoretisch möglich wäre auch eine Verlegung in den Frühling, doch auch hier ist die Zeit knapp. Vom 26. Februar bis 3. März steigt die traditionelle Haddsch-Pilgerfahrt in Mekka, also in Saudi-Arabien. Und Ende April, beziehungsweise im Mai, gehen dann die nationalen Ligen und die Champions League in die heiße Phase, müsste der Fußball-Kalender in Europa gehörig umgekrempelt werden – kaum vorstellbar. Außerdem können auch im Mai die Temperaturen in Saudi-Arabien bereits jenseits der 40 Grad liegen.
Dass es knifflig werden könnte, einen geeigneten Termin zu finden, hielt auch der Fußball-Weltverband in seinem Prüfbericht fest, die Vergabe an Saudi-Arabien würde "einige Schwierigkeiten mit sich bringen". Denn das Turnier dauert nach der Erweiterung auf 48 Teilnehmer ab 2026 gut fünf Wochen.
Auf den Punkt gebracht
- Die Fußball-WM 2034 wird in Saudi-Arabien stattfinden, doch die Terminfindung gestaltet sich aufgrund extremer Temperaturen und zahlreicher Überschneidungen mit anderen Großereignissen wie dem Ramadan, den Asienspielen und den Olympischen Winterspielen als äußerst schwierig.
- Eine mögliche Lösung wäre eine Austragung im Januar und Februar, jedoch müsste das Turnier bis Anfang Februar abgeschlossen sein, um eine Überschneidung mit den Winterspielen zu vermeiden.