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Ein Jahr nach Hochzeit: "Mann ertrank vor meinen Augen"

Ein Urlaub veränderte das Leben von Helena schlagartig. Ihr Ehemann ertrank vor ihren Augen.

Amra Duric
Helena , Sarkar und Hund Buddy waren eine glückliche Familie – bis zu jenem tragischen Urlaubstag im Sommer.
Helena , Sarkar und Hund Buddy waren eine glückliche Familie – bis zu jenem tragischen Urlaubstag im Sommer.
privat

Was ein Traumurlaub sein sollte, wurde für Helena zum puren Albtraum. Über fünf Jahre waren die 30-Jährige und ihr Mann Sarkar ein Paar. Im Sommer 2021 gaben sich die beiden schließlich in Tschechien das Ja-Wort. Nur ein Jahr später sollte Helena ihren Ehemann beerdigen.

"Wir sind im August an den Comer See gefahren. Wir waren schon vor Jahren dort und haben uns sofort in den Ort verliebt", erzählt Helena im Gespräch mit "Heute". Mit einem Motorboot fuhr das Paar über den See und genoss die Aussicht. Doch nur wenige Momente später sollte sich Schreckliches ereignen.

"Ich habe nur noch um Hilfe geschrien"

"Wir hatten unseren Hund Buddy dabei. Als er sein Spielzeug im Wasser verlor ist Sarkar reingesprungen, um es zu holen. Plötzlich hatte er Probleme sich über Wasser zu halten", berichtet Helena. Als sie die Not ihres Mannes bemerkte, sprang die Tschechin selbst sofort ins Wasser. "Ich schaffte es nicht, ihn rauszuziehen. Mir ging die Kraft aus."

Die junge Frau musste mitansehen, wie ihr geliebter Ehemann vom Wasser verschluckt wurde. "Ich habe nur noch um Hilfe geschrien, bis endlich ein Boot gekommen ist", erinnert sie sich an die schrecklichen Szenen zurück. Für Sarkar kam jede Hilfe zu spät.

Erst nach fünf Tagen wurde die Leiche von Sarkar in 130 Meter Tiefe gefunden.
Erst nach fünf Tagen wurde die Leiche von Sarkar in 130 Meter Tiefe gefunden.
privat

Tagelange Suche nach Sarkar

Es sollte aber noch schlimmer kommen. Fünf Tage lang suchte die Wasserrettung nach dem Körper des 31-Jährigen. "Sie haben ihn in 130 Meter Tiefe gefunden. Ich musste die Leiche identifizieren. Bis heute weiß niemand, was mit ihm im Wasser geschehen ist." Das traumatische Erlebnis hat das Leben der Tschechin völlig auf den Kopf gestellt. Das Erlebte verarbeitet sie mit der Unterstützung von Familie und Freunden. Darunter ist auch Österreicher Lionel.

"Sie haben ihn in 130 Meter Tiefe gefunden. Ich musste die Leiche identifizieren."

"Sarkar und ich haben uns vor ein paar Jahren in Prag kennengelernt und dort auch zusammengearbeitet. Er war einer meiner besten Freunde", erzählt Lionel gegenüber "Heute". Das letzte Mal gesehen hat er Sarkar bei einem Skitrip Anfang des Jahres. 

"Er hatte ein großes Herz"

Gemeinsam mit anderen Freunden hat Lionel für Helena eine Spendenkampagne gestartet, um sie zu unterstützen. "Mit dem Geld wurden die Überstellung von Sarkars Leiche, die Beerdigung in seinem Heimatland Aserbaidschan und meine Therapiekosten gezahlt. Ich konnte nach dem Unglück längere Zeit nicht arbeiten. Mittlerweile bin ich aber wieder in meinem alten Job tätig," erzählt Helena.

Bisher sind bereits knapp 23.000 Euro an Spenden zusammengekommen. "Ich bin von der Unterstützung und Großzügigkeit der Menschen vollkommen überwältigt. Sarkar war ein toller Mensch. Er hatte ein großes Herz, einen großartigen Humor und war sehr hilfsbereit. Mit einem Teil des Geldes möchte ich Betroffenen, die ebenfalls in einer Notlage sind, helfen."

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