Wegen 50 Euro

Wirtin überfahren – Teenies für Mordversuch verurteilt

Im Sommer 2023 überfuhren zwei Jugendliche eine Wirtin in Linz, weil sie die Rechnung von 50 Euro nicht bezahlen wollten. Nun wurden sie verurteilt.

Newsdesk Heute
Wirtin überfahren – Teenies für Mordversuch verurteilt
Den beschuldigten Jugendlichen wurde am Dienstag in Graz der Prozess gemacht.
KARIN ZEHETLEITNER / APA / picturedesk.com

Nur 50 Euro machte die Rechnung aus, dennoch waren eine damals 16-Jährige und ihr 17-jähriger Begleiter nach Gerichtsauffassung dazu bereit, deswegen eine Wirtin zu ermorden. Es blieb beim Mordversuch, für den das Jugendlichen-Paar nun nicht rechtskräftig – sie zu vier Jahren, er zu 30 Monaten Haft – verurteilt wurde. Die schwerverletzte Wirtin leidet noch immer an den Folgen der Tat. Die Chronologie des Falles schockiert bis heute.

Bildstrecke: Lokal-Chefin ringt mit dem Tod – Teenie (16) überrollte sie

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    In der Langgasse wurde die Frau (41) überrollt.
    In der Langgasse wurde die Frau (41) überrollt.
    Fotokerschi / Hannes Draxler

    Die 16-Jährige und ihr damals 17-jähriger Freund aßen im August 2023 in einem Linzer Sushi-Lokal und flüchteten, ohne die Rechnung von 50 Euro zu bezahlen. Die Chefin des Lokals wurde allerdings auf den Vorfall aufmerksam und lief mit einer Mitarbeiterin dem Duo nach. Die Zechpreller sprangen indes allerdings in ein Auto – die Jugendliche am Fahrersitz, ihr Begleiter als Beifahrer – und überfuhren die Wirtin eiskalt.

    Selbst dann leistete das Paar keine Erste Hilfe, sondern flüchteten in dem weißen Hyundai Tucson ins Ausland. Das Opfer blieb schwer verletzt zurück, schwebte vorübergehend in Lebensgefahr und musste wochenlang im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei leitete eine Großfahndung ein, wenige Tage später klickten in Kroatien die Handschellen für die beiden Jugendlichen, die nach Österreich ausgeliefert wurden.

    Bist du Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe!
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Polizei-Notruf: 133

    Im Prozess versuchte das Paar noch, die Tat herunterzuspielen. Sie hätten in Panik gehandelt und die Wirtin "nicht gesehen", schon gar nicht verletzen oder töten wollen. Doch die kriminelle Vorgeschichte des Paares sprach eine andere Sprache, finden sich immerhin Ladendiebstähle, Einbrüche in Zigarettenautomaten und die illegale Inbetriebnahme von Fahrzeugen auf der Liste. Das Opfer erschien übrigens ebenfalls zum Prozess – noch immer im Rollstuhl.

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    red
    Akt.