Salzburg
Wirte wollen billige Arbeitskräfte aus dem Ausland
Immer mehr Gastronomen müssen ihre Öffnungszeiten verkürzen. Der Grund: Es fehlt Personal. Nun sollen Drittstaatangehörige aushelfen.
Viele Gäste, aber viel zu wenig Köche und Kellner: In der Gastro-Branche herrscht aktuell massive Personalnot. Erste Wirte sperren ihre Geschäfte bereits tageweise oder am Wochenende um die Kundschaft weiter bedienen zu können.
"Wir diskutieren an allen Ecken und Enden, was wir ändern können, um die wenigen Mitarbeiter, die wir haben, nicht komplett zu verbrennen", erklärt der Salzburger Wirtesprecher Ernst Pühringer dem ORF. "Es ist momentan nur ein Hin- und Herschaukeln, um über den Sommer zu kommen, der in Wahrheit sehr gut läuft."
Doch angesichts der Erfahrungen des Sommers fröstelt den Gastronomen bereits vor der Wintersaison: Sie erhoffen sich Hilfe durch den Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) und die Bundesregierung. "Wir brauchen dringend Mitarbeiter, speziell für die Wintersaison und hier jetzt arbeitsmarktpolitische Zeichen setzt, die uns zumindest im Hilfskräftebereich weiterhelfen", hat Pühringer ein Rezept gegen den Personalnotstand.
Konkret sollen Mitarbeiter etwa aus Drittstaaten unkomplizierter für die Wintersaison in die Skigebiete gebracht werden können, "sonst wird es wirklich ganz arg werden", warnt der Wirtensprecher. Bei der Arbeiterkammer sorgen solche Forderungen für Kopfschütteln. "Die Branche klagt darüber, offene Stellen nicht besetzen zu können. Statt aber Arbeitsplätze attraktiver zu machen und Arbeitsbedingungen zu verbessern, sollen verstärkt Arbeitskräfte aus Drittstaaten angeworben werden", kritisiert Silvia Hofbauer, die Leiterin Arbeitsmarkt und Integration der AK Wien.
Weder die Regelung für Stammsaisonniers noch die Rot-Weiß-Rot-Karte würden zu besseren Arbeitsbedingungen beitragen, diese und eine gute Bezahlung wären jedoch der Schlüsselfür motivierte Mitarbeiter, heißt es in einer Aussendung.