Niederösterreich

Wirte-Chef: "Schnitzel unter 15 € nicht kostendeckend"

Wie viel darf ein Schnitzel kosten? Gastro-Obmann Mario Pulker nimmt jetzt zur aktuellen Debatte Stellung.

Erich Wessely
Gastro-Obmann Mario Pulker nimmt zur aktuellen Schnitzel-Debatte Stellung und fordert rasche Finanzhilfen ein.
Gastro-Obmann Mario Pulker nimmt zur aktuellen Schnitzel-Debatte Stellung und fordert rasche Finanzhilfen ein.
Picturedesk, iStock (Symbol)

Wie viel darf eigentlich ein Schnitzel kosten? Gastronomie-Spartenobmann Mario Pulker nimmt zur Diskussion und anderen delikaten Themen Stellung.

Schnitzel-Preis: Sepp Schellhorn sorgte für Aufsehen: Bei einem Schnitzel um 28 € mache er nur 1 € Gewinn - und löste damit eine Debatte aus. Pulker: „Solche Kostenkalkulationen sind entbehrlich, das stimmt einfach nicht.“ Wahr sei vielmehr, dass „ein Schnitzel unter 15 € nicht kostendeckend ist“, er selbst verlange in seinem Lokal fürs Schweinsschnitzerl mit Petersilkartoffeln 19,40 €, setzt auf heimische Qualität („AMA-Ware aus Österreich, mindestens 18 dag, Eier vom regionalen Bauern“).

Stromkosten stiegen von 17.000 auf 54.000 Euro

Energiekosten: „Das ist alles ein Desaster“, so Pulker zu „Heute“. In seinem Restaurant in der Wachau seien die Jahresstromkosten von 17.000 auf 54.000 € in die Höhe geschnellt, Heizöl kostete ihn statt 8.000 € nun 22.000 €. Sogar der Mai sei bisher kostenintensiv: „Auch am Wochenende mussten wir noch heizen.“

"Es braucht mehr"

NÖ Wirtshausprämie: „Wir freuen uns über jede Förderung, es braucht aber mehr“, fordert Pulker – etwa eine Steuersenkung für die Gastronomie. Und: „Wir verzweifeln langsam am angekündigten Energiekostenzuschuss, seit einem Jahr warten wir nun darauf.“ Zudem würden knapp 10.000 Betriebe schon seit zwei Jahren auf ihre COFAG-Auszahlung warten.

Kritik der Arbeiterkammer: Laut der AK Oberösterreich wollen im Durchschnitt aller Branchen derzeit 24 Prozent der Beschäftigten ihren Job wechseln. Ausreißer nach oben sei, wie schon in den vergangenen Jahren, die Gastronomie- und Tourismusbranche. In kaum einer anderen Branche seien die Arbeitsbedingungen so schlecht wie im Bewirtungs- und Beherbergungssektor. Und genau das sei auch der Grund, "warum vier von zehn Beschäftigten die Branche verlassen und einen anderen Beruf ergreifen wollen", so die AK Oberösterreich. "Das ist das ewige Gejammer der AK", so Pulker, der von einem "Branchen-Bashing" spricht. Man müsse sich hier sehr genau anschauen, wie und wer gefragt wurde: "Die Lebensrealität ist eine andere."

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com
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