Anschläge in der Steiermark
"Wird weitermachen" – Soko jagt das Bomben-Phantom
Eine eigens eingerichtete Soko soll nun jenen Täter finden, der bereits drei Mal Bomben in der Steiermark platzierte und detonieren ließ.
Immer an einem Freitag, erstmals im August und zuletzt am 3. April, schlug das "Bomben-Phantom" zu. Vor den Königreichssälen der Zeugen Jehovas in Leibnitz, Kalsdorf und Premstätten (Steiermark) wurden Sprengsätze platziert, die wie durch ein Wunder noch keine Verletzten oder Menschenleben forderten.
Technische Weiterentwicklung
Eine 20 Mitglieder starke Sonderermittlungsgruppe (Soko "Michael") soll dafür sorgen, dass das auch so bleibt. Wir gehen von einem Serientäter aus, der einen enormen Hass gegen die Glaubensgemeinschaft empfindet", sagt Pressesprecher Markus Lamb dem "Kurier".
Alle Bomben wurden selbst gebaut. Sorge bereitet der Umstand, dass sich die technische Ausführung im Laufe der Anschlagserie massiv verbessert und weiterentwickelt hat. Es grenze an ein Wunder, dass es ob der enormen Zerstörungskraft bisher keine Opfer gab.
Täter wird weitermachen
Die ersten beiden Bomben wurden an Autos angebracht und detonierten, die dritte war in einem Paket, das vor dem Eingang abgelegt wurde. Daran wurden auch zahlreiche Spuren sichergestellt. Die Profiler der Polizei gehen von einem ehemaligen Mitglied der Glaubensgemeinschaft aus. Diese wiederum weigerten sich anfangs mit Verweis auf das Beichtgeheimnis, Listen dieser herauszugeben.
Die Staatsanwaltschaft habe dem "Kurier" zufolge geklärt, dass das nicht gehe, so wurden mittlerweile bereits 100 Befragungen durchgeführt. "Der Täter hat eine hohe Gefährlichkeit und wir nehmen Hinweise, auch gerne anonym, jederzeit entgegen", so Lamb. "Wir müssen davon ausgehen, dass der Täter weitermachen wird."