Österreich

Wirbel um Ärzteposten

Heute Redaktion
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Das Gesundheitspersonal soll wachsen: um 128,5 Planstellen bei den Spitalsärzten, um 19 bei den Pflegehelfern. Das ist zu wenig, meinen Ärzte- und Arbeiterkammer unisono. Gesundheitslandesrätin Karin Scheele schlägt nun einen Runden Tisch vor, um der Mitarbeiter-Knappheit Herr zu werden.

Überlastung bis hin zum Burnout sowie unprofessionelle Unternehmenskultur schrecken Jungärzte vom Spitalsdienst ab und lassen bewährte Mediziner an den Ausstieg denken - dies vor dem Hintergrund einer unfaufhaltsamen Pensionierungswelle, warnt Ärztekammer-Vizepräsident Ronald Gallob.

In einer Umfrage geben 42 Prozent der Ärzte an, vom Burnout betroffen oder bedroht zu sein. Mehr als ein Viertel will den Spitalsbetrieb verlassen oder denkt darüber nach. Auch das Pflegepersonal ist am Limit.

Die geplante Personalaufstockung genügt Gallob und Arbeiterkammer-Vizechefin Brigitte Adler nicht. Laut Gallob beruht die Anhebung um 128,5 Planstellen auf der Annahme einer 60-Stunden-Woche. Er will stattdessen 40 Stunden als Maßstab heranziehen. Die Standesvertreter fordern zudem eine bessere Personalentwicklung und die Entlastung der Ärzte von administrativer Tätigkeit.

Landesrätin Scheele regt nun einen Runden Tisch von Vertretern der Beschäftigten und Personal-Verantwortlichen des Landes an. Gallob sieht indes noch eine weitere Baustelle: Die Lage an den Universitäten bewirke, dass es zu wenig Mediziner-Nachwuchs gebe.

Emanuel Lampert