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Wilder TV-Ritt mit dem Habsburger-Kaiser

Heute Redaktion
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Ein ungestümes Kerlchen, dieser Maximilian - um ihn zu zähmen, brauchte es schon einen starken Regisseur. Ausgestattet mit 13 Mio. Euro Budget, einem tschechischen Stunt-Trupp (einer der Horsemen doubelte Russell Crowe in "Gladiator"), 3.000 Statisten, 550 Pferden und einer historischen Steilvorlage machte sich Andreas Prochaska 2015 an die Arbeit.

Ein ungestümes Kerlchen, dieser Maximilian - um ihn zu zähmen, brauchte es schon einen starken Regisseur. Ausgestattet mit 13 Mio. Euro Budget, einem tschechischen Stunt-Trupp (), 3.000 Statisten, 550 Pferden und einer historischen Steilvorlage machte sich Andreas Prochaska 2015 an die Arbeit.

Das Ergebnis sind 270 Minuten über das Leben und Lieben des "letzten Ritters", Maximilian I. von Habsburg. Gedreht wurde auf 60 Schlössern, ein 100-köpfiges Team erstellte Perücken, Waffen, Kulissen und Leichenpuppen für die Schlachten-Szenen.

Als leidenschaftlicher Titelheld (der Matratzensport ist öffentlich-rechtlich dosiert) schlüpft Jannis Niewöhner in die Rüstung - um sein Reich zu retten, bandelt er mit Marie von Burgund (Christa Théret) an. Ausgerechnet!

Denn die ist nicht weniger kühn als der entschlafene Papa Karl. Bezeichnet Österreicher doch glatt als "unkultiviert und bettelarm." Und schlimmer: "Sie essen rohes Fleisch und sie stinken!" "Maximilian", 1., 2., 3. März, 20.15 Uhr, ORF eins.

"Holte mir wegen der Rüstung eine Schleimbeutelentzündung"

"Heute": Was war die spektakulärste Szene beim Dreh?

Jannis Niewöhner: Ein Ritterturnier auf Burg Rapottenstein. Es war nebelig und hat geschüttet, aber nicht genug. Die Feuerwehr hat uns zusätzlich mit 18.000 Liter Wasser aus sechs Schläuchen übergossen.

"Heute": Wie viel wiegt so eine Rüstung?

Niewöhner: Extrem viel, so 30 Kilo. Ich hatte deswegen sogar eine Schleimbeutelentzündung an der linken Schulter.

"Heute": Kämpfen ließen Sie aber einen Stuntman, oder?

Niewöhner: Ja, diese Tschechen waren ganze roughe Tiere. Sie drehten ja schon für etliche Hollywood-Filme und stemmten die 1,80 Meter großen Schwerter sogar einhändig.

"Heute": Waren Sie mit der historischen Figur vertraut?

Niewöhner: Ich gebe zu, da hab ich in Geschichte schlecht aufgepasst. Aber im Endeffekt ist das eine Coming-Of-Age-Geschichte. Und mit Wut im Bauch und dem Wunsch nach Rebellion kenn ich mich aus.

"Heute": Wie war die Arbeit mit "Papa" Tobias Moretti?

Niewöhner: Die Ruhe und die Konzentration, die er ausstrahlt, sind bestechend. Fast schon beängstigend.