Von Spital heimgeschickt

Wienerin starb nach Schönheits-OP – jetzt klagt Familie

Eine junge Mutter aus Wien ließ sich ihre Lippen aufspritzen. Nur 14 Tage später verstarb sie. Die Familie ist nach wie vor fassungslos, will klagen.

Wien Heute
Wienerin starb nach Schönheits-OP – jetzt klagt Familie
Wienerin verstarb nach Schönheits-OP in der Klinik Donaustadt. 
Denise Auer (Archivbild) 

Die 28-jährige Dilber stieß auf Instagram auf eine Kosmetikerin, die in Wien-Brigittenau Lippenvergrößerungen anbot. Die Wienerin ließ sich von ihr Hyaluron spritzen, zahlte 180 Euro für die Behandlung. Nun ist die junge Mutter tot.

Frau verstarb im Krankenhaus

Nach dem Eingriff bekam die 28-Jährige starke Kopfschmerzen. Insgesamt dreimal brachte ihr Mann sie in Krankenhäuser des Wiener Gesundheitsverbundes, dreimal wurden die beiden wieder weggeschickt. Am 13. Oktober wurde sie sogar mit der Rettung in eine Klinik gebracht, wurde aber wieder heimgeschickt, berichtet die "Kronen Zeitung". 

Tagelang bettelten Dilbers Mann und ihre Mutter die Ärzte an, die junge Frau stationär aufzunehmen. Zu diesem Zeitpunkt waren unter anderem auch ihre Lymphknoten sehr stark angeschwollen. Schlussendlich nahm die Klinik Donaustadt die Patientin auf, es war aber zu spät – Dilber verstarb nur einen Tag später an Herz-Kreislauf-Versagen.

Familie fordert Trauerschmerzensgeld

Die Familie versteht nicht, warum ihre geliebte Frau und Tochter nicht rascher aufgenommen wurde. Die Hinterbliebenen sind sich aber einig, dass Dilber bei richtiger Behandlung noch leben würde. Eine Ärztin soll die Mutter sogar angefaucht haben, als sie auf die hohen Entzündungswerte der Tochter hinwies. "Sind Sie die Ärztin oder bin ich die Ärztin? Ich stelle hier die Diagnose", soll die Medizinerin laut "Krone"-Bericht gefragt haben. Laut "ORF Wien" ist noch nicht klar, welche Substanz Dilber wirklich in die Lippen gespritzt wurde. Das würden die Ärzte gerne noch klären. Die angebliche Kosmetikerin ist nicht mehr zu erreichen.

Warten auf Obduktionsergebnis

Der Gesundheitsverbund berief sich bei der Anfrage der "Krone" auf die Verschwiegenheitspflicht. Man bestätige aber, dass die Patientin die Klinik mehrfach aufgesucht habe. Aktuell wartet man noch auf ein Obduktionsergebnis, welches aber bis zu acht Wochen dauern kann. Anwalt Sascha Flatz vertritt die Familie, fordert nun vom Gesundheitsverbund (WiGev) Trauerschmerzensgeld, die Übernahme der Begräbniskosten und Überbrückungsgeld für den Witwer und die gemeinsame Tochter. Kommt der WiGev dem nicht nach, will der Anwalt zivilrechtlich klagen.

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