Österreich
Wienerin hat 525 Euro Pension – bekam keinen Klimabonus
Mindestpensionistin Michaela P. kommt finanziell ohnehin kaum über die Runden. Nun wartet sie schon seit Wochen auf den Klimabonus.
Wienerin Michaela P. ist verzweifelt. Nach einer Erkrankung musste sie ihre Arbeit als Angestellte im Spital beenden und in Frühpension gehen. Seither lebt sie mehr schlecht als recht von 525 Euro Mindestpension im Monat. Seit der Teuerungswelle ist es noch schwieriger geworden. "Es geht sich hinten und vorne finanziell nicht bei mir aus", erzählt sie im "Heute"-Gespräch.
Miete zu hoch – Pensionistin lebt nun in WG
Die 62-Jährige musste sogar aus ihrer Wohnung ausziehen, weil sie sich ihre Miete nicht mehr leisten konnte. Jetzt wohnt sie in Wien-Liesing und würde dort genauso viel monatlich bezahlen müssen, wie sie Pension bekommt. "Ich lebe deshalb in einer Zweckgemeinschaft mit jemandem zusammen."
Besonders bitter: Michaela P. hat ihren notwendigen Klimabonus noch nicht erhalten. "Telefonisch kommt man nie durch oder sie hängen einfach ein. Im Chat bekommt man immer nur die Antwort, dass alle Mitarbeiter beschäftigt sind", ärgert sich die Wienerin.
Langes Warten auf 500 Euro
Seit zwei Wochen versucht sie nun, jemanden bei der Klimabonus-Hotline zu erreichen – bisher erfolglos. Die Pensionistin hat auch schon mehrmals ein Online-Formular ausgefüllt, jedoch immer wieder eine Fehlermeldung erhalten, obwohl alle Daten korrekt ausgefüllt wurden.
"Meine Verwandten und Bekannten haben den Klimabonus alle schon erhalten. Ich brauche das Geld wirklich dringend. Es kann nicht sein, dass ich keine Auskunft dazu bekommen kann." Prochaska, die nun auch erhöhte Stromkosten stemmen muss, ist erbost: "Es ist eine Frechheit, so mit Bürgern umzugehen."
Klimabonus wurde laut Ministerium bezahlt
Auf "Heute"-Anfrage heißt es aus dem Umweltministerium überraschend: "Wir haben Frau P. ihren Klimabonus bereits am 26. September aufs Konto überwiesen. Wir haben das genau überprüft und können auch eine Verwechslung wegen Namensgleichheit ausschließen."
Für die Pensionistin bedeutet diese Nachricht nun schon wieder Ungemach: Sie muss sowohl bei ihrer Bank nachfragen, als auch zum wiederholten Mal Kontakt mit dem Umweltministerium aufnehmen. Das Geld hat sie immer noch nicht.