Imbiss-Boss kocht

Wiener Würstelstand muss weg, weil Stadt Baum pflanzt

Weil die Stadt eine Begrünung an seinem Standort durchführt, muss ein Wiener Würstel-Imbiss-Betreiber ins saure Gurkerl beißen: Sein Standl muss weg.

Christian Tomsits
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    Roland Walloner (52) fühlt sich gepflanzt: Sein Würstelstand muss nun einem Baum weichen.
    Roland Walloner (52) fühlt sich gepflanzt: Sein Würstelstand muss nun einem Baum weichen.
    Denise Auer

    Mit seinen Würsteln gewann Roland Walloner (52) Preise (beliebtester Stand Wiens 2018, 2019), doch nun geht es für das Wiener Original mit Standort vor dem Volkstheater um mehr als um die Wurst: Die Existenz seines Traditions-Imbiss steht auf dem Spiel.

    Denn der Unternehmer aus Wien-Neubau muss seinen beliebten Stellplatz vor der 49er-Station räumen – für einen Baum! "Hinter meinem Rücken wurden Pläne gemacht für eine neue Grünfläche", tobt der Wiener. Gemeint ist der ab April startende Umbau des Volkstheaters, der eine barrierefreie Erschließung und Entsiegelungsmaßnahmen beinhaltet. "Mehr Grün, mehr Bäume", bestätigte das Büro des Bezirksvorstehers gegenüber "Heute".

    Fläche ist bereits grün, soll noch grüner werden

    "Um mein Standl herum stehen neun Bäume und jetzt soll ein zehnter hinkommen – genau wo ich bin?", fühlt sich der Wiener gepflanzt und reichte Beschwerde gegen "die Vertreibung" beim Landesverwaltungsgericht ein – bisher ohne Erfolg.

    Die Krux: Aufgrund der Volkstheater-Umbaupläne war Walloners Gewerbe-Genehmigung ab 2020 ausgelaufen, seither hatte er nur noch ein Nutzungsrecht inne, das nun wegfällt. Daher geht es ans Eingemachte: Spätestens am Freitag muss der Platz geräumt sein. Den schonenden Abtransport will er nun selbst organisieren, da die MA48 seinen abbaubaren Imbiss "in der Mitte zerschneiden würde, da er Übergröße hat."

    Bezirksvorsteher bietet Hilfe an

    Dem Wiener soll nie ein rechtskräftiger Bescheid zugestellt worden sein, die MA36 (Gewerbetechnik, Feuerpolizei und Veranstaltungen) kontert: "Am 18. Dezember des Vorjahres wurde ein Bescheid übermittelt, der am 25. Jänner in Rechtskraft erwachsen ist." Doch die Situation soll nicht überkochen: "Wir helfen ihm gerne bei der Suche nach einem Ersatzstandort, wenn er ansucht", gibt auch Bezirksvorsteher Markus Reiter (Grüne) seinen Senf dazu.

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