Wien

Wiener wollen nicht mehr mit russischem Gas heizen

Die Angst vor steigenden Kosten ist hoch, die Hotline der Stadt läuft heiß. Der Ukraine-Krieg könnte den Umstieg von Gas auf Fernwärme beschleunigen.

Thomas Peterthalner
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Die Energiepreise rasen im ganzen Land nach oben.
Die Energiepreise rasen im ganzen Land nach oben.
Getty Images/iStockphoto

Der Klimafahrplan wurde bereits im Wiener Gemeinderat beschlossen: Bis 2040 sollen die Wiener nicht mehr mit Gas heizen - und auf andere Systeme, wie Fernwärme und Wärmepumpen umsteigen. Die Wiener sind wegen dem Krieg in der Ukraine beunruhigt, viele sorgen sich um weiter steigende Energiekosten – und wollen weg von der Abhängigkeit von Gas aus Russland. 80 Prozent des Bedarfs in Wien werden mit russischem Erdgas gedeckt. 

Wiener machen sich Sorgen

Bei der Hotline der Servicestelle "Hauskunft" bleibt das Telefon seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nicht mehr still. Die Sorgen seien im Moment sehr groß, so Sprecherin Nicole Büchl im ORF zu Radio Wien. Die Stadt plant gerade Maßnahmen für den Gas-Umstieg, so die Sprecherin. "Ich glaube, die werden jetzt durch die aktuelle Situation beschleunigt werden."

Umstieg ist teuer

Doch günstig ist ein Umstieg von Gas auf andere Heizmöglichkeiten nicht. Die Umrüstung auf klimafreundlichere Fernwärme koste laut einer Studie von 2020 pro Wohnung mindestens 6.000 Euro. Bei einem Umstieg auf Wärmepumpen sei der Umstieg mehr als doppelt so teuer, erklärt Büchl. Heizkörper müssten getauscht werden. Um es in der Wohnung angenehm warm zu haben, müsse man eine Fußboden- oder Wandheizung installieren. Das bringt mühsame und teure Bauarbeiten mit sich, Luft-Wärmepumpen verursachen außerdem Lärm im Außenbereich.

Hohe Förderungen

Gute Nachricht: Der Umstieg auf Wärmepumpen und Fernwärme werde von der Stadt mit geschätzten 40 bis 45 Prozent gefördert, so die Hauskunft-Sprecherin. Ansprechstelle für Mehrfamilienhäuser in Wien ist der Wohnfonds. 

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