Österreich
Minischweine sollen aus Gemeindebau ausziehen
Barbara H. hat vor vier Wochen schweinischen "Familienzuwachs" bekommen. Ein Nachbar erstattete Anzeige – wegen eines angeblichen Wildschweins.
Sie heißen "Lillifee" (sieben Wochen) und "Prinz Charles" (vier Monate) und sind zuckersüß: Seit kurzem leben die Minischweine bei Familie H. in einer Gemeindebau-Wohnung in der Wolkersbergenstraße (Hietzing): "Sie sind stubenrein, riechen nicht, sind leiser als Hunde und intelligent. Sie sind die Lieblinge der Nachbarn – bis auf einen", erzählt Barbara H.
Der Wiener zeigte die 36-Jährige bei Wiener Wohnen an – weil angeblich ein Wildschwein bei ihr lebt. Daraufhin bekam Barbara H. ein Schreiben, dass die Ferkel bis 1. August weg müssen. "Meine Mutter hat Krebs im Endstadium. Die Minischweine sind unglaublich wichtig für sie. Auch meine 15-jährige Tochter Joey hängt sehr an ihnen. Sie hat 'Lillifee' mit drei Wochen aus einem Meerschweinchen-Käfig gerettet und mit der Flasche aufgezogen", erklärt Barbara H.
Wiener Wohnen gibt Entwarnung
Auf Anfrage von "heute.at" gab Wiener Wohnen allerdings Entwarnung: Ursprünglich sei eine Beschwerde über ein Wildschwein eingegangen, daher der Brief mit der Auff0rderung, die Tiere zu entfernen. Dass es sich aber um Minischweine handelt, erfuhr Wiener Wohnen erst, nachdem Barbara H. Kontakt aufgenommen hatte.
Laut Barbara H. werden die Tiere artgerecht gehalten (zu zweit und mit Garten), sind geimpft sowie gechipt: "Wir haben die Mieterin bereits gebeten, uns die entsprechenden Unterlagen zu übermitteln. Wenn die Haltung der zwei Zwergschweine auch für den Amtstierarzt in Ordnung geht, passt das natürlich auch für uns als Hausverwaltung", erklärt Wiener-Wohnen-Sprecher Markus Leitgeb. (rhe/cz)