Wien

Wiens Wasserverbrauch steigt um 15 Prozent bis 2050

Mit der Strategie "Wiener Wasser 2050" bereitet sich die Stadt Wien auf den massiv steigenden Wasserbedarf der kommenden Jahrzehnte vor.

Thomas Peterthalner
Teilen
1/5
Gehe zur Galerie
    Bürgermeister Michael Ludwig (SP).
    Bürgermeister Michael Ludwig (SP).
    Denise Auer

    Bürgermeister Michael Ludwig und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky präsentierten am Weltwassertag (22.3.) die Strategie "Wiener Wasser 2050". Bevölkerungsprognosen rechnen bis zum Jahr 2050 mit einem Anwachsen der Wiener Bevölkerung auf 2,2 Millionen Menschen. Die Stadt geht von einem Anstieg des Wasserbrauchs um rund 15 Prozent pro Tag aus. 

    Wasser als Lebensqualität

    "Seit rund 150 Jahren ist Wien für sein ausgezeichnetes Hochquellwasser bekannt. Die hohe Wasserqualität ist zugleich ein wesentlicher Beitrag zur Lebensqualität in unserer Stadt. Zu einer Smart City gehört auch eine smarte Wasserversorgung – und das heißt, dass wir langfristig vorausplanen. Unser oberstes Ziel ist, das Hochquellwasser als Lebensgrundlage für alle nachfolgenden Generationen in dieser Stadt zu sichern. Wir handeln zukunftsorientiert im Sinne der Wienerinnen und Wiener", so Bürgermeister Michael Ludwig (SP).

    Größere Speicher

    Aktuell sind 29 Wasserbehälter in Wien und zwei Behälter außerhalb von Wien (Moosbrunn und Neusiedl am Steinfeld) in Betrieb. Das hohe Speichervolumen von 1,6 Milliarden Liter Wasser ermöglicht es, optimal auf Veränderungen des Wasserverbrauches zu reagieren. Damit das in Zukunft so bleibt, werden die Wasserbehälter laufend saniert und erweitert. Die Kapazität des Wasserbehälters "Schafberg I" wird von September 2022 bis Sommer 2024 verdoppelt. Ab 2025 wird der Speicher in Neusiedl am Steinfeld (NÖ) auf 400.000 Kubikmeter Wasser erweitert – das entspricht dem durchschnittlichen Tagesverbrauch der Stadt Wien.

    "Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt. Das hat viele Gründe, einer davon ist das Wiener Wasser. Mit der Strategie Wiener Wasser 2050 legen wir die Basis dafür, dass Wien auch in 30 Jahren bestens mit frischem Hochquellwasser aus den Alpen versorgt wird", so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SP). 

    Quellenschutz

    Der Quellenschutz stellt sicher, dass das Hochquellwasser langfristig in der hohen Qualität erhalten bleibt. Als Antwort auf die wachsende Stadt sollen bei einigen Quellen die verfügbaren Wassermengen erhöht werden. Durch einen zusätzlichen Rohrstrang in der Höllbachquelle soll beispielsweise mehr Wasser vom Hochschwabgebiet nach Wien fließen. Für die langfristige Versorgungssicherheit werden jährlich zudem ca. 30 Kilometer der Leitungen in Wien erneuert: Dies entspricht einem Prozent des Wiener Rohrnetzes.

    Strom aus Trinkwasser

    Mit den Trinkwasserkraftwerken entlang der Hochquellenleitungen und in Wien wird bereits jetzt fast fünf Mal so viel Strom erzeugt, wie für die gesamte Wiener Wasserversorgung verwendet wird. Zum Vergleich: Mit der durch Hochquellwasser erzeugten Energie könnte ganz Wiener Neustadt versorgt werden. Zudem versorgt seit 2020 eine Photovoltaik-Anlage am Wasserbehälter Unterlaa etwa 600 Wiener Haushalte mit Ökostrom. "Photovoltaikanlagen auf Wasserbehältern sind ein wichtiger Bestandteil der Wiener Sonnenstrom-Offensive. Sie werden dazu beitragen, dass wir unsere im Wiener Klimafahrplan festgelegten Ziele erreichen", so Czernohorszky.

    Das Trinkwasserkraftwerk versorgt Haushalte mit Strom.
    Das Trinkwasserkraftwerk versorgt Haushalte mit Strom.
    Denise Auer

    "Unser Ziel ist es, das wichtigste Lebensmittel der Stadt langfristig für die Millionenmetropole Wien zu sichern. Die Strategie umfasst den gesamten Weg des Trinkwassers – von den Bergen bis zu den Haushalten. Unsere technischen Anlagen werden auf den neuesten Stand gebracht. Außerdem werden wir einzelne Quellen besser erschließen, um mehr Wasser nach Wien leiten zu können", so Paul Hellmeier, Betriebsvorstand von Wiener Wasser.

    Brunnen wieder in Betrieb

    Die Möglichkeit, sich in Hitzeperioden abzukühlen, ist eine soziale Frage. Die meisten Menschen in Wien haben keinen Garten und keine Klimaanlage. Für sie ist es umso wichtiger, der Hitze entfliehen zu können. Die Stadt Wien hat es sich zur Aufgabe gemacht, Hitzeinseln mit schnell wirksamen Maßnahmen zu bekämpfen. Durch innovative Entwicklungen namens "Sommerspritzer" und "Brunnhilde" wird den Bewohnerinnen und Bewohnern durch einen kühlenden Sprühregen in der Stadt Coolness verschafft. Auch die mehr als 1.300 Trinkbrunnen bieten eine schnelle Erfrischung. Die Strategie Wiener Wasser 2050 sieht vor, den Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum weiter auszubauen. Am Weltwassertag wurden die Wiener Trink- und Denkmalbrunnen für die warme Jahreszeit wieder in Betrieb genommen.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock