Wien
Wiener wartete elf Jahre lang auf Bescheid von MA 35
Die Debatte um Missstände in der Wiener MA 35 reißt einfach nicht ab. Immer mehr Menschen sprechen über ihre Erfahrungen – und lange Wartezeiten.
Berge von Akten, Telefonanrufe im Minutentakt – doch niemand fühlt sich zuständig! Die Beschwerden über die Wiener Magistratsabteilung 35 (MA 35) – zuständig für Einwanderung und Staatsbürgerschaften – häufen sich – "Heute" berichtete über mehrere Zwischenfälle.
Seitdem ein anonymer Mitarbeiter Mitte August über die unzumutbaren Zustände in der Behörde ausgepackt hatte, gehen immer mehr Personen an die Öffentlichkeit und machen ihre Erlebnisse publik. Nun sorgt ein weiterer Fall eines Wieners für Aufregung.
"Ich habe aufgegeben"
Wie die "Kronen Zeitung" am Sonntag berichtet, hatte ein gebürtiger Slowake 2009 den Antrag auf Staatsbürgerschaft für den rot-weiß-roten Pass gestellt. Doch er musste lange auf eine Antwort warten. "Ich habe auf einen Bescheid elf Jahre gewartet", erzählt der Betroffene der Tageszeitung.
Und weiter: "Als ich ihn bekam, hatte ich schon kurz vergessen, dass ich ihn gestellt hatte. Ich habe aufgegeben." Ende 2020 kam aber schließlich dann doch noch ein Brief von der MA35 – der gebürtige Slowake bekam eine Absage. "Der Antrag von 2009 auf Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft wird abgewiesen", zitiert die "Krone" das Schreiben.
"Das ist nicht normal"
Doch der Mann kann die Abweisung nachvollziehen. "Die Ablehnung ist in Ordnung", erklärt er in dem Bericht. Darüber will er sich auch gar nicht beschweren. Doch etwas anderes stößt ihm sauer auf. "Aber elf Jahre lang darauf warten ist nicht normal", so der Betroffene zur "Kronen Zeitung".
Notiz am Rande: auf den Bescheid über die zu entrichtenden Gebühren musste der gebürtige Slowake nicht lange warten, dieser kam laut dem Bericht sehr schnell.