Szene
Wiener thront auf Platz 1 der US-Charts
Der Produzent Nik Dean erreichte das, wovon wohl jeder Musiker träumt. Begonnen hat alles in Margareten.
Chartplatzierungen sind so etwas ein Ritterschlag für Musikschaffende. Doch oftmals geht es nicht über die heimischen Hitparaden hinaus. Ganz anders bei Produzent Nik Dean (28). Er steht nun ganz oben in den Charts - und zwar in den USA.
Auf den ersten Blick wird man den Namen des Wieners mit serbischen Wurzeln jedoch nicht entdecken. Man muss schon zwei Mal hinsehen: In den Album-Charts steht der Rapper Kodak Black mit der Platte "Dying To Live" auf Platz 1. Unter den Produzenten findet sich unter anderem eben auch Nik Dean, der beim Song "In The Flesh" mitgewirkt hat.
Gegenüber "heute.at" erklärt der Wiener, dass alles mit dem "Nsync-Sound" begonnen hat. Die ganzen Töne im Hintergrund hätten ihn fasziniert. Zuordnen konnte er sie zum damaligen Zeitpunkt zwar noch nicht, aber er wusste bereits: "Ich will das auch unbedingt machen."
Mit 13 Jahren begann er dann mit dem Produzieren. Er bekam von einem Freund ein Programm geschenkt. Zurechtfinden musste er sich selbst, denn YouTube gab es da noch nicht, "Aber mir hat das so gefallen. So simpel. Du klickst mit der Maus und es kommt ein Ton. Wow!", lacht der Produzent.
„"Ich will zu den Grammys"“
Nach einigen Jahren kam der erste Erfolg mit keinem geringeren als R'n'B-Superstar Trey Songz: Nik Dean erklärt, dass er und sein Kollege Ajay schon lange Fans des US-Sängers waren. Bei einer Studiosession in Miami, die er bei einem Contest gewonnen hat, spielte er der Songwriterin von Chris Brown einen Beat vor, den sie gemeinsam produziert haben. Noch am selben Tag wurde dieser Stars wie Justin Bieber, Bryson Tiller und eben auch Trey Songz geschickt.
Nach rund einem halben Jahr klickte sich der Wiener durch die Instagram-Story des Sängers und konnte seinen Ohren kaum trauen: Sein Beat lief im Hintergrund. Obwohl der Clip nur zwei Sekunden dauerte, hörte er es heraus. Nur kurze Zeit später bekam er einen Anruf mit der Bestätigung: "Gratuliere. Trey hat den Song genommen." Für Nik Dean und seinen Kollegen wurde ein kleiner Traum wahr.
Über ein paar Umwege mehr gelangte er nun an die Spitze der US-Charts. Mit einem ganzen Paket an Melodien wandte sich Nik Dean an Produzenten aus den Staaten. Und er hatte Glück. Gleich drei Kollegen aus den USA wurden auf ihn aufmerksam und arbeiteten mit einem seiner Werke weiter. Im Studio wurde der fertige Beat dem Rapper Kodak Black gezeigt. "Er hat den Beat geliebt", schwärmt Nik Dean.
So kam eines zum anderen, und letztendlich zur Platz 1 der US-Charts. Ob Nik Dean dadurch neue Türen geöffnet wurden? "Ich denke, wenn man fleißig und gut ist in dem was man tut, dann führt kein Weg am Erfolg vorbei", ist der Wiener überzeugt.
Sich auf den Lorbeeren ausruhen ist auf jeden Fall keine Option für den Wiener: "Ich hab noch so viel vor. Meine erste goldene Schallplatte, Platin-Schallplatte. Ich will zu den Grammys." Der erste Schritt ist auf jeden Fall gemacht. (slo)