Wien

Wiener sticht 11 Mal auf Ex ein – "bin gegen Gewalt"

Weil sie sich hat scheiden lassen, stach ein 48-Jähriger seine Ex in Wien-Floridsdorf mit einem Messer nieder. Vor Gericht gab er sich friedliebend.

Nicole Oirer
Der Täter hat die Scheidung nicht akzeptiert und ist daraufhin mit einem Messer auf seine Ex-Frau losgegangen.
Der Täter hat die Scheidung nicht akzeptiert und ist daraufhin mit einem Messer auf seine Ex-Frau losgegangen.
Denise Auer

Im Anzug mit Krawatte trat Orhan C. (48) am Dienstag vor den Richter am Wiener Landesgericht. Doch sein Saubermann-Image trügt: Der gebürtige Türke musste sich wegen versuchtem Mord verantworten. Im Jänner soll der Angeklagte seiner Ex-Frau (41) in Wien-Floridsdorf aufgelauert sein, stach dann laut Anklage elf Mal mit einem Küchenmesser auf sie ein. Die Frau musste notoperiert werden und überlebte nur knapp.

"Ich bin eigentlich gegen Gewalt", meinte der Verdächtige und sorgte damit für Staunen im Saal. Auch die beiden Töchter (14 und 16 Jahre) sollen von ihrem spielsüchtigen Vater immer wieder attackiert worden sein. Der Angeklagte soll seine  Ex-Frau auch gezwungen haben, ein Kopftuch zu tragen. 

Am Tag der mutmaßlichen Tat wollte der Verdächtige seine Ex mit dem Messer nur "erschrecken". Er hatte der Frau, die mit ihrem neuen Partner spazieren war, aufgelauert. Weil sie flüchtete und die Polizei rief, passte er sie wenig später vor ihrem Wohnhaus ab, wuchtete ihr die Klinge in den Bauch. 

Musterbeispiel eines Patriarchen

Das Opfer erlitt bei dem Angriff schwere Verletzungen, musste insgesamt viermal operiert werden. Die Staatsanwältin bezeichnete den Türken als "Musterbeispiel eines Patriarchen". Trotzdem bedankte sich der Mann artig beim Arzt, der seiner Ex-Frau das Leben rettete und bestritt die Tötungsabsicht. Das Schwurgericht sah das einstimmig anders und verurteilte ihn zu lebenslanger Haft (nicht rechtskräftig). 

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