Szene
Wiener Staatsoper erhöht Ticketpreise
Die Staasoper in Wien wird für die kommende Spielsaision die Ticketpreise anheben. Außerdem kündigte Direktor Dominique Meyer sechs Premieren für die Spielzeit 2014/15 an.
Wegen "Budgetsorgen" hat sich Meyer entschlossen, an der Preisschraube für die Eintrittspreise in die Winer Staatsoper zu drehen: "Die Spezialisten sagen, dass die Karten nicht teuer genug sind, wenn die Auslastung so hoch ist." Das sei zwar nicht seine Meinung, aber: "Wir haben leider keine andere Lösung."
Stehplatzpreise bleiben unverändert
So werden die Ticketpreise in der neuen Saison im Schnitt um fünf Prozent erhöht. "Wir haben dabei die niedrigen Kategorien geschont", so der Staatsopernchef. So bleiben die Stehplatz-Preise unverändert.
Im Jahresvergleich habe man bis 23. März 2014 die Karteneinnahmen um eine halbe Million auf 22,09 Mio. Euro gesteigert (Vorjahreszeitraum 21,46 Mio. Euro). Die Einnahmen pro Vorstellung sind von 113.527 Euro auf 114.458 Euro gestiegen. Die Sitzplatzauslastung gesamt sank hingegen von 99,21 auf 98,94 Prozent. Der Detailblick auf den Opernbereich zeigt allerdings ein Plus von 99,51 auf 99,63 Prozent, im Ballett hingegen ist ein Minus von 98,99 auf 97,10 Prozent Auslastung zu verzeichnen.
Subventionen stagnieren
Was von Staatsseite überdies notwendig wäre, sei die steuerliche Absetzbarkeit von Sponsorengeldern - und die Anhebung der Förderung. Schließlich stagniere die Subvention bekanntermaßen seit langem, die Gehälter würden hingegen steigen: "Wir bekommen die Rechnung, aber nicht das Geld." Dies habe auch konkrete Auswirkungen auf den Spielbetrieb, wenn etwa eine Alternative für das vom Denkmalamt wiederholt kritisierte (und noch für ein weiteres Jahr bewilligte) Kinderzelt am Dach am Geld scheitere: "Wir hätten eine Lösung, aber die können wir uns derzeit nicht leisten."
Kostenpflichtiges Livestreaming
Nach einem Probebetrieb geht man mit kostenpflichtigen Livestreamings in den Vollbetrieb. Im Frühjahr wird auch im hochauflösenden UHDTV-Format gesendet. Rund 45 Veranstaltungen will man bis Juni 2015 den Opern- und Ballettfreunden zu Hause zugänglich machen - bis dato haben sich einige Tausend Zuschauer für das Angebot entschieden. "Betrachten Sie unsere Vorstellungen doch auch mal im Pyjama", warb Meyer für das Projekt, von dem er sich langfristig auch eine neue Einnahmequelle erhofft.
Auch das Konzept der Liveübertragung auf den Herbert-von-Karajan-Platz unter dem Titel "Oper am Platz" wird im September 2014 sowie April, Mai und Juni 2015 fortgesetzt.
Sechs Opernpremieren
Die Wiener Staatsoper wird in der Saison 2014/15 wieder mit sechs Opernpremieren aufwarten. Darunter findet sich eine Neuinszenierung von Richard Strauss' "Elektra", mit der im März der heurige Jahresregent geehrt wird. Mit Thomas Ades' "The Tempest" steht aber auch ein zeitgenössisches Werk als Erstaufführung am Spielplan. Hinzu kommen drei Ballettpremieren und eine neue Kinderoper.
5. Oktober 2014 "Idomeneo" von W. A. Mozart (Dirigent C. Eschenbach)
15. November "Chowanschtschin" von Modest Mussorgski (Dirigent Semyon Bychkov)
20. Dezember "Rigoletto" von Giuseppe Verdi (Dirigent Franz Welser-Möst)
29. März 2015 "Elektra" von Richard Strauss (Dirigent Franz Welser-Möst)
26. April 2015 "Don Pasquale" von Gaetano Donizetti (Dirigent Jesus Lopez-Cobos)
14. Juni 2015 "The Tempest" von Thomas Ades (Dirigent Thomas Ades)