Wien
Spitalsärzte fürchten Urlaubssperre wegen Coronawelle
Laut Prognosen könnten die Corona-Zahlen auf 70.000 Fälle pro Tag steigen. Von der Stadt Wien fordert die Ärztekammer nun einen Maßnahmenplan.
Der Höhepunkt der Sommerwelle ist laut GECKO-Kommission noch nicht erreicht. Laut der Experten könnten die Corona-Zahlen auf bis zu 70.000 Fälle täglich ansteigen, wir haben berichtet. Angesichts der "katastrophale Prognosezahlen" sei es laut Ärztekammer höchste Zeit, dass die Stadt Wien einen Maßnahmenplan erstellt.
"Der Plan ist, keinen Plan zu haben"
Die Befürchtung: Dem Spitalspersonal wird eine Urlaubssperre verordnet, um die Situation in den Griff zu bekommen. Doch genau sie würden Erholung und jetzt anstehende Urlaube dringend benötigen. "Wir fordern die Stadt auf, einen klaren und konkreten Maßnahmenplan zu präsentieren, bei dem Ärzte und Gesundheitspersonal nicht wieder ‘die Kastanien aus dem Feuer holen' müssen“, so George Zabaneh, Obmann der Sektion der zur selbstständigen Berufsausübung berechtigten Ärzte in Wien.
Bei der Erstellung stünde man der Stadt wenn nötig mit Rat und Tat zur Seite. Es könne aber nicht sein, dass das Spitalspersonal wieder die Fehler der Politik gutmachen müsse.
Sorgen machen dem Obmann auch die "sehr allgemeinen und oberflächlichen Aussagen" des Wiener Gesundheitsverbunds in Sachen Urlaubssperren. Diese gäben Grund zur Annahme, "dass der Plan ist, keinen Plan zu haben", ärgert sich Zabaneh. Seitens der Arbeitgeber fordert er eine klare Aussage, dass es keine Urlaubssperre geben wird.