Wien
Wiener Schutzgeld-Bande führte geheime Folter-Liste
Bewaffneter Raub und brandgefährliche Anschläge mit Molotow-Cocktails: Die Polizei fasste nun eine brutale Bande in Wien – und fand eine Folterliste!
Die Verdächtigen sind erst 15, 16 und 18 Jahre alt, doch die ihnen vorgeworfenen Verbrechen könnten lange Haftstrafen zur Folge haben: In Wien flog nun eine brutale Bande mehrerer mutmaßlicher Schutzgeld-Erpresser auf. Zumindest vier junge Burschen sollen im September einen hilflosen Handyshop-Besitzer mit Messern und Molotow-Cocktails attackiert und eingeschüchtert haben.
Danach wollten die Teenies den 47-Jährige auch noch eiskalt abkassieren, indem sie einen handgeschriebenen Brief mit einer beigelegten Kalaschnikow-Kugel verschickten und 25.000 Euro forderten.
Der Ermittlungsakt gegen die jungen Männer liest sich wie ein Krimi: Demnach stürmten sie am 12. September mit Sturmhauben maskiert und Messern bewaffnet in das Geschäft in Wien-Meidling, zerschlugen Schaufenster und stahlen mehrere iPhones.
Zwei Tage später wurde ein Shop-Fenster mit illegalen Böllern aufgesprengt. "Brat, (…) es stehen vier gute Männer zur Verfügung, die deinen Geschäft 24h bewachen könnten (…) es würde sich für dich auszahlen", wurde der Eigentümer per SMS eingeschüchtert.
Als der aber das "Angebot" – das er besser nicht ablehnen sollte – ausschlug, sollen die jungen Männer ihm Molotow-Cocktails durch die Türe geworfen haben – am helllichten Tag. Die meterhohe Stichflamme die Frau des Besitzers nur knapp. Überwachungsaufnahmen konnten die Jugendlichen schlussendlich überführen, als sie an einer Tankstelle ihre Glasflaschen mit Benzin befüllten.
Brisant: Nach der Festnahme fand die Polizei beim mutmaßlichen Kopf der Bande (18) eine geheime Liste mit weiteren mutmaßlichen Schutzgeld-Opfern und ihnen anzudrohenden Foltermethoden!
Vier Verdächtigen soll am Wiener Landesgericht wegen Sachbeschädigung, schwerem Raub im Zuge einer kriminellen Vereinigung, sowie schwerer Erpressung und versuchter absichtlicher schwerer Körperverletzung der Prozess gemacht werden. Top-Anwalt Philipp Wolm verteidigt einen der mutmaßlichen Mittäter. Für alle gilt jedoch die Unschuldsvermutung.