Wien

Wiener rettet Landsmann am Meer vor sicherem Hungertod

Ein schiffbrüchiger Oberösterreicher starb beinahe auf dem Atlantik. Diesen Dienstag konnte der 65-Jährige gerettet werden – von einem Wiener!

Christian Tomsits
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    Der Oberösterreicher Helmut W. (65) wurde völlig geschwächt und abgemagert gefunden.
    Der Oberösterreicher Helmut W. (65) wurde völlig geschwächt und abgemagert gefunden.
    zVg

    Unglaublicher Zufall bei einer abenteuerlichen Rettung mitten auf dem Atlantischen Ozean: Helmut W. (65) aus Enns (OÖ) hatte auf einer kleinen Jacht, die aus Spanien nach Panama gebracht werden sollte, gerade Kurs in Richtung Kapverden aufgenommen, als plötzlich der Motor abstarb. Unglücklicherweise riss auch noch das Frontsegel ein.

    Zwei Wochen hilflos auf hoher See

    Völlig hilflos schlingerte der Oberösterreicher zwei Wochen lang mit drei Marokkanern im Wasser. Mit letztem Akku kontaktierte er per Funktelefon seinen Sohn, der setzte die Rettungskette in Gang. Ausgerechnet ein Kreuzfahrtschiff, das den Wiener Unternehmer Wolfgang Pröhl an Bord hatte, hörte den SOS-Ruf über den Hafen von Port-Au-Prince (Haiti) und begab sich auf die Suche.

    Helmut W. hatte nach eigenen Angaben bereits seit zehn Tagen nichts gegessen und kaum getrunken, als er am Dienstag gefunden wurde. Nicht einmal stehen konnte er mehr. "Ich nahm in den letzten Tagen dreißig Kilo ab", sagte er zur "Krone". Per Schlauchboot wurden die vier Männer gerettet, kamen auf die Krankenstation des "World Voyager". Pröhl ist am Schiff Fachlektor im Offiziersrang. "Als ich fragte, woher er ist und ‚Austria‘ hörte, glaubte ich es kaum".

    Berührende Begegnung an Bord

    Also konnten sie sich fortan auf Wienerisch unterhalten. Während der sich der Gerettete von dem Weihnachtswunder nun auf dem Schiff in aller Ruhe erholen darf, jettet sein Retter bereits nächste Woche wieder zurück in die Heimat. Schon am 24. Dezember öffnet das von ihm betriebene Miniatur-Tirolerland am Wiener Naschmarkt wieder seine Pforten.

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