Wien

Wiener Kirchen mit Regenbogen-Protest gegen Vatikan

Der Vatikan erteilt der Segnung homosexueller Paare eine klare Absage. Dagegen protestieren nun zahlreiche Pfarren in Österreich.

Leo Stempfl
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Eine Regenbogenfahne an der Pfarrkirche Breitenfeld.
Eine Regenbogenfahne an der Pfarrkirche Breitenfeld.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Tag ein Tag aus wird von katholischen Geistlichen so einiges gesegnet. Von Gemeindeämtern über Feuerwehrautos und Kühe dürfen natürlich auch Liebespaare, insbesondere anlässlich der Hochzeit, nicht fehlen. Schließlich soll die Verbindung lange halten.

Eine Stufe unter dem Feuerwehrauto stehen offenbar homosexuelle Paare. Die vatikanischen Glaubenskongregation verbietet eine Segnung dieser Beziehungen explizit, sie entsprächen nicht dem göttlichen Willen. Empörung darüber gibt es nun nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich.

"Ja zur Vielfalt"

Prominenter Protest kommt beispielsweise von der Pfarre Breitenfeld im 8. Wiener Gemeindebezirk, die sich in einem Statement als "LGBTIQ*-respektierende" Kirchengemeinde deklarierte.

"Die Vielfalt der Menschen, die bei uns leben und sich in der Pfarre engagieren, schließt auch die Vielfalt der Geschlechtsidentitäten ein. Als Pfarre heißen wir daher LGBTIQ*-Personen ausdrücklich willkommen."

"Niemanden ausschließen"

"Jede und jeder soll sich in unserer Pfarre heimisch fühlen dürfen. Wenn jemand um pastorale Begleitung, Unterstützung im Gebet oder um den Segen Gottes bittet, werden wir niemanden davon ausschließen", schreiben Pfarrmoderator Gregor Jansen und das Pfarrleitungsteam auf ihrer Website. Aus diesem Grund hängt seit Mittwoch auch eine Regenbogenfahne über dem Südeingang der Kirche.

Gegenwind kommt auch vom Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner: "Wenn in gleichgeschlechtlichen Beziehungen Werte wie Liebe, Freundschaft, Fürsorge oder Verantwortung gelebt werden, verdient dies Respekt und ein positives Echo der Kirche."