Wien
Wiener in Sorge: "Meine Mama ist im Heim so einsam!"
Erika C. hat unter dem Corona-Lockdown sehr gelitten. Nun muss die Bewohnerin eines Pensionisten-Wohnhauses weitere Kontakt-Einschränkungen hinnehmen.
Der Zustand von Erika C. (92) – sie wohnt seit 2002 im Haus Jedlersdorf (Floridsdorf) – hat sich seit dem Lockdown massiv verschlechtert: "Sie ist traurig, depressiv und hat keine Lebensfreude mehr. Sie wünscht sich nur mehr, dass Corona endlich vorbei ist. Zum Glück wird sie von einer Psychologin betreut", meint ihr Sohn, Werner C. (60), der seine Mutter regelmäßig besucht (bis zu zwei Personen gleichzeitig pro Besuch im Hausinneren sind erlaubt, Anm.).
Hinzu kommt: Bis Ende November wird im Speisesaal des Hauses eine Klimaanlage eingebaut, Eingangshalle samt Café werden renoviert – die (Kommunikations-)Bereiche sind daher gesperrt: "Die ohnehin spärlichen sozialen Kontakte werden dadurch massiv eingeschränkt, denn die Bewohner müssen ihre Mahlzeiten jetzt allein am Zimmer einnehmen. Ich verstehe nicht, warum die Renovierung nicht verschoben wurde", so der Wiener, der für das Team HC Strache in Floridsdorf kandidiert.
„"Es gibt ausreichend Möglichkeiten für soziale Kontakte" - Heinz Stieb, Direktor“
Auf "Heute"-Nachfrage erklärt der Direktor der "Häuser zum Leben"-Einrichtung, Heinz Stieb: "Die Bewohner müssen nicht am Zimmer essen. Wir haben in jedem Stockwerk auch 16 Sitzplätze bei den Aufzugs-Vorplätzen geschaffen“ – allerdings bei etwa 44 Wohnungen pro Stockwerk. Zudem gebe es ausreichend Möglichkeiten für soziale Kontakte, wie den Garten, das Keller-Stüberl oder Gruppenangebote. "Bei Bedarf kommen auch Mitarbeiter oder Ehrenamtliche zu persönlichen Gesprächen in die Wohnung", so Stieb. Einzige Einschränkung aufgrund der verschärften Corona-Maßnahmen: Veranstaltungen in Kooperation mit (externen) Pensionistenklubs mussten abgesagt werden.