604 Millionen Euro Schulden

Wiener Immo-Riese ist pleite – jetzt wackeln viele Jobs

Der Wiener Immobilienentwickler "IMFARR Beteiligungs GmbH" beantragte am Montag ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien.

Newsdesk Heute
Wiener Immo-Riese ist pleite – jetzt wackeln viele Jobs
Symbolbild einer Baustelle in Wien.
Getty Images

Mit der Wiener Immobilienentwickler "IMFARR Beteiligungs GmbH" beantragt das nächste Unternehmen ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Handelsgericht Wien. Wie der Kreditschutzverband von 1870 (KSV 1870) in einer Aussendung mitteilt, wird ein solches wohl rasch eröffnet werden.

Die Schuldnerin ist seit ihrer Gründung im Jahr 2007 vorwiegend im Bereich der Immobilienentwicklung in Österreich und Deutschland tätig. Das Unternehmen sei an 44 Gesellschaften (mittelbar) beteiligt, so der KSV 1870. Die Rede ist von 110 Gläubigern und 18 Dienstnehmer.

Schlechte Marktentwicklung als Problem

Die Passiva der GmbH belaufen sich laut eigenen Angaben auf rund 604 Millionen Euro.

Die Verbindlichkeiten stellen sich im Wesentlichen wie folgt dar

  • Unbesicherte Bankverbindlichkeiten: rund 27 Millionen Euro
  • Unbesicherte sonstige Verbindlichkeiten: rund 219 Millionen Euro
  • Eventualverbindlichkeiten: rund 332 Millionen Euro
  • Anleiheverbindlichkeiten inkl. Zinsen: rund 26 Millionen Euro

Wie der KSV1870 in Erfahrung gebracht haben will, wurde die Schuldnerin von den aktuellen negativen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt besonders schwer getroffen. "Die konjunkturellen und geopolitischen Unsicherheiten brachten die Nachfrage nach Büroimmobilien in Deutschland vollständig zum Erliegen", heißt es in einer Analyse.

Das unerwartet rasch gestiegene Zinsumfeld habe zu deutlich höheren Finanzierungskosten und gleichzeitig zu einer Reduktion der käuferseitigen Nachfrage für Immobilien geführt. "Vor diesem Hintergrund konnten Projekte nicht im geplanten Umfang bzw. im geplanten Zeitrahmen umgesetzt und fertiggestellt werden bzw. Verkaufstransaktionen nicht finalisiert werden."

Fortführung geplant

Die Schuldnerin beabsichtigt die Fortführung und Sanierung ihres Unternehmens und bietet ihren Gläubigern einen Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, an. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll durch die geordnete Verwertung des bestehenden Immobilienportfolios ermöglicht werden.

"Der vom Insolvenzgericht zu bestellende Insolvenzverwalter wird in den nächsten Wochen im Detail zu prüfen haben, ob die Sanierungsbestrebungen der Schuldnerin aufrechterhalten werden können", so David Schlepnik vom KSV1870.

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    Sabine Hertel
    red
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