Österreich
Wiener Forscher erklären den perfekten WM-Drink
Damit man auch nach der WM noch gut in der Badehose aussieht, sollte man auf süße Getränke und Chips lieber verzichten. Doch was ist der gesündeste Drink?
Am Donnerstag wird mit dem Spiel von Gastgeber Russland gegen Saudi Arabien die Fußball-WM 2018 angepfiffen. In den kommenden vier Wochen bleibt viel Zeit, um mit Freunden gemütlich Fußball zu schauen und Public Viewings zu besuchen. Natürlich wird dabei – noch dazu bei der derzeitigen Sommerhitze – genügend getrunken. Forscher der MedUni Wien warnen aber vor süßen Limonaden: Die aus der Werbung bekannten Getränke machen wissenschaftlich nachweisbar dick. Das ist das Ergebnis einer Studie am Zentrum für Public Health der MedUni Wien. Zugleich konnte aber in einer weiteren Studie nachgewiesen werden, dass die Hersteller zwischen 2010 und 2017 den Zuckergehalt sowie die Verwendung von künstlichen Süßungsmitteln in Getränken am österreichischen Markt reduziert haben.
Wasser macht nicht dick und hält fit
"Das gesündeste Getränk ist und bleibt Wasser", so Maria Wakolbinger, Ernährungswissenschafterin vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien. Wer aber dennoch nicht auf Geschmack bei Getränken verzichten will, sollte aus gesundheitlicher Sicht Limonaden und Fruchtsäfte mindestens im Verhältnis 1:3 (1 Teil Limo, 3 Teile Wasser) aufspritzen. Ähnliches gilt für den immer beliebter werdenden "sauren Radler" mit Mineralwasser und Bier.
An einigen Tagen der WM finden drei Spiele an einem Tag statt. Wer also statt Limonade oder purem Fruchtsaft beim TV-Konsum "Gespritztes" zu sich nimmt, erspart sich laut den Forschern viele Kalorien. "Ein halber Liter Limonade hat im Schnitt etwas mehr als 200 Kalorien bzw. 18 Zuckerwürfel. Mischt man das im Verhältnis 1:3, sind das demnach bei gleicher Menge nur noch 50 Kalorien bzw. 5 Zuckerwürfel." Gewöhnt man sich an gespritzte Getränke, wird sich, so Wakolbinger, auch der Geschmack längerfristig umstellen – und damit ein gesundheitlich positiver Effekt einstellen.
"Bei uns gibt es in den Supermärkten bereits Alternativen zu stark gezuckerten Getränken, nämlich ein großes Sortiment an gespritzten Limonaden und Fruchtsäften, da sind wir vielen Ländern voraus." Eine Zuckersteuer auf Getränke, wie sie in Großbritannien eingeführt wurde, geht der MedUni Wien-Expertin zu wenig weit: "Um wirklich Effekte zu erzielen, müssten davon auch Süßstoffe und Süßungsmittel betroffen sein." Es sollten politische Maßnahmen ergriffen werden, die dazu beitragen, einerseits den Zucker-, Fett- und Salzgehalt in Lebensmitteln zu reduzieren und andererseits den Konsum von gesunden Lebensmitteln zu fördern.
Gemüsesticks statt fette Chips
Schon ein halber Liter Bier hat 210 Kalorien. Doch auch die Kost ist oftmals schwer: So kommt eine ganze Pizza auf bis zu 900, ein Hamburger auf rund 700 Kalorien. Das Sackerl Chips danach kommt nochmal auf über 500 Kalorien – und enthält jede Menge Fett. Damit die Bikini- oder Badehosenfigur auch bis nach dem WM-Finale am 15. Juli hält, gibt es aber leckere Alternativen, wie die MedUni Wien-Ernährungswissenschafterin Karin Schindler erklärt. Ihre Tipps: "Gemüsesticks mit Joghurt-Dips, mageres Fleisch mit Gemüse oder Salat – und statt der fettigen Chips ungesalzene Nüsse" – Mahlzeit!
(pet)