Wien

Wiener aufgepasst! Das ändert sich bald bei Parkpickerl

Erst vergangenes Jahr wurde die Kurzparkzone auf ganz Wien ausgeweitet. Jetzt kommt es schon zur nächsten Änderung – vorbei ist es mit dem Picken.

In der jetzigen Form wird es das Wiener Parkpickerl ab 1. Oktober nicht mehr geben.
In der jetzigen Form wird es das Wiener Parkpickerl ab 1. Oktober nicht mehr geben.
Weingartner-Foto / picturedesk.com

Vor kurzem jährte sich die Einführung des flächendeckenden Parkpickerls zum ersten Mal – für Verkehrsstadträtin Ulli Sima eine Erfolgsgeschichte, die mit einer Torte zelebriert wurde. Doch vor allem Pendler, die bisher an den Ränden Wiens geparkt hatten, sehen die Thematik großteils entschieden anders. Mit 1. Oktober kommt es jedenfalls zu einer bedeutenden Veränderung. 

Das physische Parkpickerl hat ab Herbst ausgedient. Zukünftig wird von den Parkraumüberwachungsorganen nicht mehr das Pickerl, sondern das Kennzeichen des jeweiligen Autos gescannt, um die Parkgenehmigung zu überprüfen. Über eine verknüpfte Datenbank wird das Kennzeichen dann abgeglichen. Geht es nach Stadträtin Ulli Sima "erspart (das neue System) den Autobesitzern das Kleben, das Tauschen beim Bruch der Windschutzscheibe und auch Plastik durch den Wegfall des Pickerls". 

Zonen bleiben gleich

Ansonsten ändert sich nichts an der Park-Regelung. Weder die Zonen, noch die Beantragung – diese erfolgt weiterhin über das Magistratische Bezirksamt. Beantragt man die Parkgenehmigung online, fallen niedrigere Gebühren an. Neben der Vereinfachung für Parkende soll das neue System dem Überwachungspersonal mehr Sicherheit bieten, da künftig im Zuge der Kontrollen nicht mehr die Fahrbahn betreten werden muss.

Die Stadt Wien sieht eine Reihe positiver Folgen der 2022 revolutionierten Parkpickerl-Regelung: Wie es in einer Aussendung heißt, gäbe es nun mehr Platz im öffentlichen Raum. Diesen wolle man nun produktiv nützen, weswegen in der Donaustadt beispielsweise ein Radwegeausbauprogramm laufe. Anderorts, in Floridsdorf, wurde eine Gasse umgestaltet. Auch in Liesing arbeite man an Nutzungskonzepten. 

Verkehrswissenschafter Ulrich Leth bemängelt gegenüber dem ORF jedoch, dass die Maßnahmen zu gering ausfallen würden und zu spät kämen. Nachdem auf das flächendeckende Pickerl umgestellt worden war, sei viel Platz frei gewesen. "Dadurch, dass nicht sofort gehandelt worden ist, ist dieser Effekt zum Großteil verpufft", so Leth. 

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    Hier gilt seit einem Jahr das Parkpickerl: Gähnende Leere am Ernst-Sadil-Platz in Wien-Donaustadt.
    Hier gilt seit einem Jahr das Parkpickerl: Gähnende Leere am Ernst-Sadil-Platz in Wien-Donaustadt.
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