Wien
Wiener auf Jobsuche: "Teuerungen machen Alltag schwer"
Die steigenden Energie-und Lebensmittelkosten bekommt auch Wiener Taner zu spüren. Der 20-Jährige sucht deshalb nun dringend nach einem Job.
Für viele Österreicher und Österreicherinnen wird der Alltag immer teurer. Auch an Wiener Taner gehen die steigenden Lebenshaltungskosten nicht spurlos vorbei. "Ich bekomme das sehr zu spüren. Vor allem, wenn ich mit Freunden Essen gehen will. Da überlegt man sich schon, ob man so viel Geld ausgeben möchte. Es ist zwei bis drei Euro teurer geworden", berichtet der 20-Jährige im Gespräch mit "Heute".
„"In einer Woche schreibe ich zwei bis drei Bewerbungen. Manchmal auch vier. Man muss sich sehr viel bewerben, aber auch mit Zurückweisungen umgehen können."“
Derzeit ist Taner bei der "Wörkerei" in Wien tätig. Sein Wunsch wäre es, in einer Ordination als Rezeptionist zu arbeiten. "In einer Woche schreibe ich zwei bis drei Bewerbungen. Manchmal auch vier. Man muss sich sehr viel bewerben, aber auch mit Zurückweisungen umgehen können."
7,50 Euro pro Tag zur Verfügung
Der absolute Traum des Wieners ist es, Medizin zu studieren. Im Juli will er die Aufnahmeprüfung schaffen. "Derzeit versuche ich, wo es geht, zu sparen und großteils bei meinen Eltern zu essen. Damit sich das Leben ausgeht, brauche ich einen Teilzeit- oder Vollzeitjob."
Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, dass es sich bei Taner um keinen Einzelfall handelt. Im Durchschnitt stehen den Klienten und Klientinnen der Sozialberatung, nach Abzug aller Fixkosten, in etwa nur 7,50 Euro täglich zur Verfügung. Allein in Wien haben von Jänner bis April um 30% mehr Menschen in der Caritas-Beratungsstelle am Wieder Gürtel um Hilfe angefragt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
„"Ich begegne vielen jungen Menschen, die bereits Schwierigkeiten hatten, ihren Lebensbedarf zu bestreiten. Die stark steigenden Preise bei Mieten, Energie und Lebensmitteln belasten zusätzlich."“
Auch Projekt-Leiterin Safije Eder-Jenuzi spürt, dass die Teuerungen immer mehr junge Personen belasten: "Ich begegne vielen jungen Menschen, die bereits Schwierigkeiten hatten, ihren Lebensbedarf zu bestreiten. Die stark steigenden Preise bei Mieten, Energie und Lebensmitteln belasten zusätzlich. Viele junge Erwachsene entscheiden sich in diesen Tagen dafür, den geplanten Auszug von Zuhause zu verschieben, oder sie ziehen zu den Eltern zurück, weil sie sich eine eigene Wohnung schlichtweg nicht leisten können."