Nachhaltig und für das Klima
Wien zeigt's vor – Gebäudesanierung bringt Millionen
Der neue Green Economy-Report zeigt, wie die Stadt mit Gebäudesanierungen nicht nur CO₂ spart, sondern auch Millionen für die Wirtschaft generiert.
Die Stadt Wien zeigt im neuen "Vienna Green Economy-Report 2024/25", wie Klimaschutz und Wirtschaft zusammenwirken können. Die jährliche Sanierung von Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen bringt nicht nur eine erhebliche CO₂-Einsparung, sondern kurbelt auch die Wirtschaft an.
Der Report, der von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Wirtschaftskammer Wien-Präsident Walter Ruck im Rathaus vorgestellt wurde, unterstreicht das Potenzial nachhaltiger Bau- und Sanierungsmaßnahmen als doppelte Chance für Klima und Konjunktur.
Win-Win für Ökologie und Ökonomie
Bürgermeister Ludwig sieht Wien als Vorreiter: "Mit dem ersten Klimaschutzgesetz und unserem Ziel der Klimaneutralität bis 2040 schaffen wir eine Balance zwischen ökologischem Fortschritt und wirtschaftlicher Stärke. Sanierungen und nachhaltige Bauprojekte sind zentrale Elemente auf diesem Weg." Ludwig betont die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, die eine klimagerechte Stadtentwicklung unterstützt.
Auch Wirtschaftskammer-Präsident Ruck sieht eine "Win-Win-Situation" für Ökologie und Ökonomie. Der Gebäudesektor, der 30 Prozent der CO₂-Emissionen der Stadt verursacht, stehe im Fokus. "Die Sanierungen in Wien beleben die Konjunktur und schaffen Arbeitsplätze – eine Entwicklung, die in Zeiten wie diesen besonders wichtig ist," so Ruck.
Sanierung bringt Millionen-Beiträge
Der Report beleuchtet das große Potenzial der mehr als 1.600 Gemeindebauten und über 450 Pflichtschulen. Investitionen in die Sanierung von Gemeindebauten bringen bei einem notwendigen jährlichen Aufwand von 681 Millionen Euro einen Beitrag zum Bruttoregionalprodukt (BRP) von 387 Millionen Euro. Im laufenden Betrieb ergibt sich bei jährlichen Kosten von 157 Millionen Euro ein BRP-Beitrag von 71 Millionen Euro. In Summe bedeuteten diese Investitionen eine jährliche Einsparung von rund 227.000 Tonnen CO₂.
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Pflichtschulen: Mit Investitionen von 45 Millionen Euro werden 26 Millionen Euro an Wertschöpfung erzielt, und die laufenden Betriebskosten von sechs Millionen Euro bedeuten zusätzliche Beiträge von drei Millionen Euro jährlich. Der CO₂-Ausstoß könnte hier um 8.200 Tonnen jährlich reduziert werden.
Einsparungen von 433.000 Tonnen CO₂
Zusätzlich zur Sanierung von Wohn- und Schulgebäuden wurden im Bericht weitere Maßnahmen zur CO₂-Reduktion analysiert. Dazu zählen der Ausbau von Photovoltaikanlagen, die Inbetriebnahme der Großwärmepumpe der Wien Energie in Simmering sowie die verstärkte Neuzulassung von E-Autos. Diese Maßnahmen ergeben zusammen eine jährliche Einsparung von 433.000 Tonnen CO₂ und steigern den volkswirtschaftlichen Effekt auf 464 Millionen Euro. Langfristig bringt dies einen jährlichen BRP-Beitrag von 117 Millionen Euro.
Sonja Wimmer, Eigentümerin des nachhaltig ausgerichteten Boutique Hotels "The Harmonie Vienna", verdeutlicht die Vorteile: "Nachhaltigkeit ist heute auch ein Wettbewerbsvorteil. Begrünte Fassaden, Solaranlagen und der Verzicht auf Mikroplastik heben uns am Markt hervor und tragen zur ökologischen Balance bei."
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Der "Vienna Green Economy-Report 2024/25" zeigt, wie Klimaschutz und Wirtschaft in Wien Hand in Hand gehen können, indem die Sanierung von Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen sowohl CO₂-Emissionen reduziert als auch die Wirtschaft ankurbelt
- Bürgermeister Michael Ludwig und Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck betonen die Bedeutung nachhaltiger Bauprojekte und die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, um eine klimagerechte Stadtentwicklung zu fördern, was zu erheblichen wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen führt