Wiener Biofabrique
Wien zeigt nun, wie aus Abfällen Bauziegel werden
Wie man ungenutzte Ressourcen verwerten kann, zeigt das Projekt der Wiener Biofrabrique. Bald will man sogar eine Festivalzentrale damit bauen.
100 Tage lang forscht, experimentiert und entwickelt das Team rund um die Biofabrique Vienna gemeinsam mit internationalen Experten sowie der Industrie mit Abfällen der Stadt. Das Ziel: Aus ungenutzten Ressourcen soll neues Material für Architektur, Design und Industrie entstehen.
Jetzt gibt es Ergebnisse: Der erste Wiener Ziegel, zusammengesetzt aus Aushub vom Öffi-Ausbau der Wiener Linien und Produktionsrückständen der Bäckerei Ströck wurde an Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) übergeben.
Neue Wege, um Rohstoffe zu verwerten
Am 5. April nahm die Biofabrique Vienna im Rahmen der Klima Biennale Wien am Festivalareal am Nordwestbahnhof Wien ihren Betrieb auf. Die Wirtschaftsagentur Wien hat das Pilotprojekt gemeinsam mit Atelier "Luma" und der TU Wien gestartet, um aufzuzeigen, wie in einem urbanen Umfeld aus ungenutzten Ressourcen Ausgangsmaterial für neue Produkte geschaffen werden kann.
"Im städtischen Alltag zeigt sich besonders deutlich, dass unsere Ressourcen begrenzt und wertvoll sind. Das Pilotprojekt Biofabrique Vienna ist daher ein wichtiger Schritt hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und der Wieder- bzw. Weiterverwendung von Materialien. Mit der Biofabrique gehen wir hier ganz neue Wege", betont Wirtschaftsstadtrat Hanke.
Festivalzentrale aus Abfall
Die Wiener Linien, die Bäckerei Ströck und Wienerberger AG sind als erste Wiener Partnerunternehmen aus der Industrie bei dem Projekt mit dabei. Ein großer Meilenstein des Projekts wird im September gelingen. Da wird ein Teil der Festivalzentrale der Vienna Design Week aus Rohstoffen aus der Biofabrique Vienna designt und gebaut.
"Unsere Vision ist, das Modell auch in der industriellen Produktion zu nutzen. Hoch- und Tiefbau sollen genauso profitieren wie die Lebensmittelindustrie. Wir arbeiten darauf hin, das Modell in alle Bereiche städtischen Alltags zu übersetzen", so Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien.