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Wien-Vize will Volksschule auf 6 Jahre verlängern

Bildungsstadtrat Wiederkehr schweben einige Reformen vor. Er will ein den Kindergarten um eines, die Volksschule um zwei Jahre verlängern.

Newsdesk Heute
Wien-Vize will Volksschule auf 6 Jahre verlängern
Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr war in "Wien heute" zu Gast.
ORF2

Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) hat ein Buch geschrieben – und sich dabei ganz dem Thema Bildung verschrieben. Wäre er selbst Bildungsminister, wäre eine seiner ersten Amtshandlungen die Schaffung eines Demokratieunterrichtsfachs, verrät er im "Wien heute"-Interview auf ORF2. In den letzten Jahrzehnten sei aufgrund des Bildungsföderalismus wenig vorangegangen, Reformen blockiert worden.

Ein neuer Vorschlag des Bildungs- und Integrationsstadtrats wäre eine Verlängerung der Volksschule auf ganze sechs Jahre. "Die Volksschule ist die Schulform, die recht gut funktioniert, die sehr kinderorientiert ist, und wir trennen viel zu früh die Kinder in Gymnasium oder Mittelschule." Zwei weitere Jahre Volksschule wären sowohl für Kinder als auch für die Eltern besser.

Pflicht zu 2. Kindergartenjahr

Eine weitere "massive Herausforderung" seien die sprachlichen Defizite bei Schulkindern in Wien. Wegen des enormen Zuzugs durch die Familienzusammenführung müssen 14 Prozent der Schüler als außerordentlich geführt werden, weil sie dem Unterricht nicht folgen können. 4.500 Kinder kam alleine im letzten Schuljahr hinzu. "Unser Bildungssystem ist nicht gut genug ausgerichtet, um alle Kinder hier mitzunehmen." In Wien seien deswegen schon ab dem Kindergartenalter Sprachkurse aufgestockt.

Bei einigen Kindern zeigt sich hier jedoch, dass ein Kindergartenjahr oft nicht ausreicht. Wiederkehr spricht sich deswegen auch für ein verpflichtendes, zweites Kindergartenjahr aus.

Mindestsicherung "dringend" ändern

Zu den aktuellen Missständen an den Schulen, sei es Gewalt oder religiöser Extremismus, verweist der Vizebürgermeister einmal mehr auf seine Forderung nach Demokratieunterricht. Werte wie Gleichberechtigung von Mann und Frau oder dass ein religiöses Buch nie über dem Gesetz stehen darf, müssten den Kindern so früh wie möglich beigebracht werden.

Trotzdem gibt es Themen, wo Unterricht nichts mehr bringt. "Hier braucht es polizeiliche Präsenz" und Abschiebung derer, die sich nicht an die Gesetze halten. "Favoriten ist ungefähr gleich groß wie Linz, hat aber nur halb so viele Polizistinnen und Polizisten. Das ist viel zu wenig." Zumindest 1.000 neue Kräfte bräuchte es in Wien. Ein Assistenzeinsatz des Bundesheers, wie von Dominik Nepp gefordert, sei ein "schwachsinniger Vorschlag".

Zum von "Heute" aufgedeckten Fall einer Großfamilie, die per Mindestsicherung 4.600 Euro netto bekommt, sagt Wiederkehr, dass das System "dringend geändert" gehöre. Statt des aktuellen Fleckerlteppichs bräuchte es ein einheitliches System mit den Zielen Armutsbekämpfung und Erwerbsanreiz. "Arbeit muss sich auszahlen, und das ist in dem Fall einer Großfamilie nicht mehr der Fall." Die effektivste Bekämpfung von Kinderarmut sei ein kostenloses Mittagessen in der Schule.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr schlägt in seinem neuen Buch vor, die Volksschule auf sechs Jahre zu verlängern, um eine zu frühe Trennung der Kinder in verschiedene Schulformen zu vermeiden und die Bildung kinderorientierter zu gestalten
    • Zudem fordert er ein verpflichtendes zweites Kindergartenjahr, um sprachliche Defizite bei Schulkindern in Wien besser auszugleichen
    red
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