Kunden zahlen nicht mehr

Wien Energie steigt 2025 aus russischem Erdgas aus

Als erster österreichische Energiedienstleister sagt Wien Energie "Do svidaniya" zu russischem Gas. Für Kunden bedeute das keine Mehrkosten.

Wien Heute
Wien Energie steigt 2025 aus russischem Erdgas aus
Ab 2025 nutzt Wien Energie kein russisches Gas mehr, um den Angriffskrieg von Präsident Putin nicht zu unterstützen.
REUTERS; Sputnik/Sergei Guneev/Pool via REUTERS

Wien Energie steigt mit 2025 aus russischem Erdgas aus. Das betrifft sowohl die Belieferung der privaten und gewerblichen Kundinnen, als auch den Betrieb der Kraftwerke und die Fernwärme. Die entsprechende Beschaffung für das kommende Jahr ist in den letzten Tagen erfolgt, heißt es von Wien Energie am Freitag. Das Wiener Unternehmen sei damit der erste österreichische Energiedienstleister und einer der größten Gasverbraucher und -lieferanten, der den eigenen Gasbedarf nachweislich komplett aus alternativen Quellen, vorrangig aus der Nordsee, decken wird.

Russland ist kein zuverlässiger Partner für Europa, das haben die letzten Jahre eindeutig gezeigt
Peter Hanke
Finanz- und Wirtschaftsstadtrat

"Versorgungssicherheit steht bei uns an erster Stelle", erklärt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ). "Russland ist kein zuverlässiger Partner für Europa, das haben die letzten Jahre eindeutig gezeigt. Daher habe ich als Eigentümervertreter den Wiener Stadtwerken und Wien Energie den klaren Auftrag zur Gasdiversifizierung erteilt. Mit 2025 steigt das Unternehmen komplett aus russischem Gas aus und zeigt damit landesweit vor, wie Österreich mit konsequenten Maßnahmen unabhängig werden kann – ohne dass Kund*innen auch nur einen Cent mehr zahlen müssen. Die entsprechenden Verträge wurden nun unterzeichnet."

Bereits in der Vergangenheit habe Wien Energie Anstrengungen unternommen, um seine Gasversorgung zu diversifizieren, hieß es am Freitag. So beziehe Wien Energie schon seit langem heimisches Biogas. "Mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat Wien Energie zudem begonnen, international dezidiert nicht-russisches Gas einzukaufen. Im Jahr 2022 kamen große Mengen aus Nordafrika, im vergangenen Winter wurden bereits 30 Prozent des Bedarfs für die Fernwärme aus Norwegen eingekauft", betont Hanke.

Keine Mehrkosten für Kunden

Die durch den Ausstieg aus russischem Gas entstehenden Mehrkosten trägt Wien Energie aus eigenen Mitteln: "Wir nehmen für diese Maßnahme einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in die Hand. Diese Mehrkosten geben wir nicht an unsere Kund*innen weiter", betont Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. "Wer Gas oder Wärme von Wien Energie bezieht, kann sicher sein, dass damit nicht der Krieg Russlands finanziert wird."

Gesetzliche Verpflichtung zum Gasausstieg "nötig"

"Wien Energie unternimmt alles, was für uns im aktuellen rechtlichen und regulatorischen Rahmen möglich ist. Wir liefern 2025 bilanziell 100 Prozent Gas nicht-russischer Herkunft an unsere Kund*innen. Klar ist aber auch: Die Rahmenbedingungen können wir als Marktteilnehmer nicht verändern. Was wir tun können, ist, mit diesen Verträgen Marktanreize zu setzen und generell unseren Weg raus aus Gas konsequent fortsetzen", so Strebl.

Dafür brauche es zwingend die nötigen Rahmenbedingungen, die bisher vom Bund nicht umgesetzt wurden, wie etwa eine gesetzliche Verpflichtung zum Gasausstieg. Zudem wäre neben einem europäischen Herkunftsnachweis-System für Gas etwa der beschleunigte Ausbau der Gasleitungskapazitäten in den Westen (der sogenannte „WAG-Loop“) ein weiterer wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit, heißt es am Freitag.

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    privat

    Auf den Punkt gebracht

    • Wien Energie wird ab 2025 vollständig auf russisches Erdgas verzichten und stattdessen Gas aus alternativen Quellen, hauptsächlich aus der Nordsee, beziehen, ohne dass den Kunden zusätzliche Kosten entstehen
    • Das Unternehmen betont die Notwendigkeit gesetzlicher Rahmenbedingungen für den Gasausstieg und setzt damit ein Zeichen für die Unabhängigkeit Österreichs von russischem Gas
    red
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