Wien

Wiederkehr fordert Impfpflicht für Wiener Lehrer

Um sicherzustellen, dass die Schulen offen halten können, tritt  Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr für eine Impfpflicht für Pädagogen ein.

Louis Kraft
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Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) will die Schulen unbedingt offen halten. Eine Impfpflicht für das Lehrpersonal soll dabei helfen.
Wiens Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) will die Schulen unbedingt offen halten. Eine Impfpflicht für das Lehrpersonal soll dabei helfen.
HERBERT NEUBAUER / APA / picturedesk.com

Die Entwicklung der Infektionszahlen sei sehr ernst, deshalb müsse man mehrere Maßnahmen rasch und konsequent umsetzen, fordert der Wiener Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (SPÖP). Er tritt nun offen für eine Corona-Impfpflicht für Lehrerinnen und Lehrer ein, um die Schulen weiter offen zu halten. Derzeit sind rund 80 Prozent der Wiener Pädagogen gegen das Covid-Virus immunisiert.

"Müssen die Schulen offen halten"

"Wir sehen quer über alle Altersgruppen einen Anstieg der Infektionszahlen, auch in den Schulen. Es ist unsere Aufgabe, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen, weshalb seit dieser Woche auch eine strengere Sicherheitsphase an den Schulen gilt", so Wiederkehr. Neben dem flächendeckenden PCR-Testsystem "Alles gurgelt", seien das verstärkte Tragen von Masken und eine Impfpflicht für Lehrerinnen und Lehrer Maßnahmen, um die Schulen offen zu halten. Dennoch sei man in einer Phase der Pandemie angelangt, wo es weitere Maßnahmen brauche.

"Es gibt eine breite Allianz aus Wissenschaft und Gesellschaft, dass die Schulen offen gehalten werden müssen, damit die Bildungschancen unserer Kinder intakt bleiben. Wir müssen die massiven psychosozialen Probleme bei Kindern und Jugendlichen, wie wir sie in den vorangegangenen Lockdowns gesehen haben, verhindern. Dies geht nur, wenn wir an den Schulen viel testen, Kontakte in der Bevölkerung so gut es geht reduziert werden und das Lehrpersonal vollständig gegen das CoV-Virus geimpft wird", betont Wiederkehr.

Laut dem Bildungsstadtrat handle es sich bei Lehrpersonal ebenso wie bei Gesundheitspersonal um Menschen, die viel Kontakt mit einer Personengruppe haben, die gefährdet ist. Bei einer Impfpflicht des Lehrpersonals sei der Bund aufgrund des Dienstrechtes gefordert zu handeln. Die Lehrerinnen und Lehrer hätten in der Pandemie Großartiges geleistet, viele seien an ihre Grenzen gegangen. Jetzt müssten aber noch einmal alle solidarisch an einem Strang ziehen, um die momentan sehr ernste Lage in den Griff zu bekommen und die Schulen offen halten zu können. "Ich bin überzeugt, dass uns das gelingen wird", so Wiederkehr.

Booster als "wichtiger Mosaikstein"

Ein weiterer wichtiger Mosaikstein ist laut dem Vizebürgermeister auch die Booster-Impfung: "Ich hoffe, dass sich alle Lehrerinnen und Lehrer möglichst schnell ihre Booster-Impfung holen, denn wir wissen, dass die dritte Impfung tatsächlich nachhaltig zur Entlastung der Gesamtsituation und zum Rückgang der Infektionen führt. Das muss auch unser oberstes Ziel sein", so Wiederkehr.

Mit der Forderung nach einer Impfpflicht für Lehrer ist Wiederkehr bereits der zweite Stadtrat, der sich diesbezüglich aus der Deckung wagt. Auf "Heute"-Rückfrage sagte gestern auch Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), er könne sich eine Impfpflicht in den Bereichen der "gesellschaftlichen Vernetzung", wie etwa Schulen, vorstellen.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com