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Wieder Todesfall: 15-Jähriger stirbt nach Deo-Challenge
In Deutschland ist ein 15-Jähriger offenbar an den Folgen einer Tiktok-Challenge verstorben. Vermutlich inhalierte er zu viel Sprüh-Deo.
Das Deo so lange auf die Haut sprühen, bis es richtig weh tut: Das ist nur eine Variante der schon seit längerer Zeit auf Tiktok kursierenden "Deo-Challenge" – auch wenn die Chemikalien aus dem Deo schwere Verbrennungen auf der Haut verursachen können. In der zweiten Variante der Mutprobe atmet man das Deo ein – so lange, bis man bewusstlos wird. Vermutlich starb ein Jugendlicher (15) aus Coesfeld, Deutschland, an den Folgen genau dieser Challenge. Neben seinem leblosen Körper fand die Polizei zahlreiche leere Deo-Flaschen.
In den sozialen Medien warnt die Mutter des toten Jugendlichen vor den Folgen dieses gefährlichen Trends: "Mein Sohn ist deswegen verstorben. Mir liegt es am Herzen, dass keine weiteren Eltern ihr Kind deswegen begraben müssen." Der 15-Jährige wird derzeit noch obduziert, das Ergebnis steht laut Polizei noch aus. Dennoch geht man bei der Polizei davon aus, dass die Inhalation des Butangases, das im Deo enthalten ist, zum Tod des Jugendlichen führte: Neben Bewusstlosigkeit sind Atemlähmung und Herzversagen weitere mögliche Folgen.
Zweiter Fall innerhalb eines Jahres
Bereits im Januar dieses Jahres war die 17-jährige Leonie aus Scharbeutz in Schleswig-Holstein an den Folgen der "Deo-Challenge" gestorben. Sie hatte die Challenge zuvor bereits mehrere Male ausprobiert, aber nie auf Video aufgenommen. Ihr letzter Versuch endete tödlich. Auch ihr Vater wies damals im Gespräch mit "Bild" auf die fatalen Folgen der Mutprobe hin.
Die Polizei Coesfeld warnt nun ebenfalls ausdrücklich davor, an der Challenge teilzunehmen. "Soziale Medien haben Einfluss auf Jugendliche. Zu finden sind dort auch als 'Challenges' bezeichnete Mutproben, an denen viele von ihnen teilnehmen. Vor allem Tiktok macht immer wieder von sich reden." Eltern sollten daher mit ihren Kindern darüber sprechen, wie gefährlich dies sein könne: "Bestärken Sie Kinder und Jugendliche darin, sich und andere nicht in Gefahr zu bringen", so die Polizei.
Wegen "Hot Chip Challenge" müssen Sanitäter ausrücken
Erst vor wenigen Wochen kam es in einer Gesamtschule in Euskirchen, ebenfalls Deutschland, wegen einer anderen Challenge zu einem Rettungseinsatz, allerdings mit weniger dramatischen Folgen: Zahlreiche Fünftklässler assen im Rahmen der "Hottest Chip Challenge" einen extrem scharfen Chip, den sie nicht gut vertrugen. Insgesamt rückten sieben Ambulanzen aus, den Kindern wurde Milch gegeben und die Augen ausgespült. Ernsthaft verletzt sei aber niemand gewesen.