Wien

Wieder Maskenpflicht? Jetzt spricht Stadtchef Ludwig

Experten rechnen mit einer neuen Corona-Welle im Herbst. Bereits jetzt steigen die Fallzahlen. "Heute" fragte Ludwig: Kommt die Maskenpflicht zurück?

Claus Kramsl
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig kann vor dem Hintergrund der drohenden Corona-Welle im Herbst eine Rückkehr der Maskenpflicht nicht ausschließen.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig kann vor dem Hintergrund der drohenden Corona-Welle im Herbst eine Rückkehr der Maskenpflicht nicht ausschließen.
Helmut Graf (Montage: "Heute")

Seit Juli breitet sich der neue Omikron-Abkömmling "Eris" von Asien kommend weltweit aus und sorgt nun auch in Österreich für steigende Zahlen von Neuinfizierten. Bei dem neuen Virenstamm handelt es sich um eine sogenannte Escape-Variante, die aufgrund einer weiteren Mutation im Spike-Protein den Immunschutz – sei es durch eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion mit einer vorhergegangenen Variante – besser umgehen kann. Experten raten daher bereits jetzt zur Maske.

Experte warnt: "Es ist Vorsicht geboten"

Es sei bei weiten Teilen der Bevölkerung zwar ein unliebsames Thema – "viele können Corona nicht mehr hören" – aber im Herbst droht nochmals eine neue Welle, warnt auch Experte Hans-Peter Hutter gegenüber "Heute". Zwar zeige sich das in den Spitälern aktuell (noch) nicht, aber in jüngsten Abwassertests zeigt sich ein erster Anstieg an Coronaviren. "Das ist eine Trendumkehr und kann den Beginn einer neuen Welle markieren, wie groß diese auch immer sein möge", warnt Hutter vor einer Corona-Welle im Herbst. Es sei "Vorsicht geboten".

Vor diesem Hintergrund fragte "Heute" bei Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) nach, ob Wien für die Corona-Welle im Herbst gerüstet ist.

Ludwig will keine Corona-Überraschungen

"Wir beobachten die Entwicklung sehr intensiv", so Ludwig. Man sei dafür auf Abwasseranalysen angewiesen, da die Bundesregierung Corona von der Liste der meldepflichtigen Krankheiten genommen hatte. Durch internationale Kontakte wisse man, dass es Fälle mit einer anderen Mutation gibt. Derzeit sei aber noch nicht abzuschätzen, ob es sich dabei um Mutationen handelt, die sich intensiv auswirken werden, erklärt der Stadtchef. Eine genaue Beobachtung der Lage wäre "sicher notwendig, damit man dann nicht überrascht wird." Vor drei Jahren sei die Entwicklung nicht vorhersehbar gewesen, nun habe man aber die Erfahrung "und diese sollte man einsetzen", fordert Ludwig. Die Meldepflicht habe "zweifellos eine Bedeutung gehabt", so der Stadtchef. Ob das zum jetzigen Zeitpunkt noch sinnvoll ist, würden die nächsten Wochen zeigen.

"Man wünscht es sich nicht. Aber…"

Eine Rückkehr der Maskenpflicht könne Ludwig nicht ausschließen: "Man wünscht es sich nicht. Aber man wird reagieren müssen, wenn es notwendig sein sollte", so der Stadtchef im "Heute"-Gespräch.

Grundsätzlich sei die FFP2-Maske ein gutes Mittel, sich und andere vor Ansteckungen zu schützen, erklärt Ludwig weiter, der in diesem Zusammenhang auch auf die jährliche Grippewelle hinweist. "Wir waren früher immer etwas irritiert, wenn Touristinnen und Touristen – vor allem aus Asien – unterwegs waren. Jetzt kann man das anders einschätzen", so der Wiener Bürgermeister. Denn diese Personen hätten die Maske aus Solidarität anderen gegenüber getragen, um Ansteckungen zu vermeiden.

Gibt es heuer Corona-Impfaktionen?

"Es wird die Frage sein, ob die bestehenden Impfstoffe gegen die aktuellen Mutationen wirken oder ob man neue Impfstoffe entwickeln kann, die dann dagegen wirksam sind", so Ludwig. Eine Aktion zur Grippeimpfung werde es jedenfalls geben. Ob im Zuge dessen auch Doppelimpfungen gegen Corona angeboten werden, würde eben von der Wirksamkeit der vorhandenen Vakzine abhängen. Eine Grippeimpfung sei jedenfalls sinnvoll, ist der Stadtchef überzeugt.

Mehr lesen: Michael Ludwig im "Heute"-Interview über Parteichef Babler, sein Verhältnis zu Burgenlands Landeshauptmann Doskozil und Senkung der Gemeindebau-Mieten

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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