Formel 1
"Wie auf Eis!" Das steckt hinter der Red-Bull-Schwäche
Red Bull schaffte es nach 15 Formel-1-Siegen in Serie in Singapur nicht aufs Podest. Ein einmaliger Ausrutscher – oder doch mehr?
"Es war ein schockierendes Erlebnis", sagte Max Verstappen schon nach dem Qualifying in Singapur. Auch der Grand Prix am Sonntag verlief dann nicht nach Wunsch. Der Formel-1-Dominator fuhr am Stadtkurs unter Flutlicht zu Rang fünf, sein Teamkollege Sergio Perez auf Platz acht.
"Es war besser als im Qualifying, aber immer noch schlecht", stellte Verstappen klar.
"Ich fahre wie auf Eis", schimpfte der Holländer schon während des Rennens, das Carlos Sainz für sich entschied. Erstmals seit dem 19. Juli 2022 beim Grand Prix von Österreich gewann Ferrari wieder in der Formel 1.
Der Red-Bull-Traum von der perfekten Saison ist damit geplatzt. Nach 15 Siegen in Serie reichte es in Singapur nicht zu einem Podestplatz. "Irgendwann endet jede Serie", nahm es Teamchef Christian Horner sportlich. Zuletzt gewann mit George Russell im November 2022 in Interlagos ein Pilot, der nicht in einem Red Bull saß.
Warum schwächelte Red Bull in Singapur? Der Stadtkurs hat ganz eigene Gesetze, was die Reifentemperatur betrifft. Das ist nicht neu, ließ in der Vergangenheit auch schon Seriensieger Mercedes verzweifeln. Verstappen liegen zudem die engen Gassen und Kurven weniger als ein High-Speed-Kurs, er hat noch nie in Singapur gewonnen.
Im Inselstaat vor Malaysia galten aber auch erstmals zwei neue neue technische Richtlinien (flexible Flügel und Unterboden) der FIA. Rivalen wie Toto Wolff glauben nicht, dass die dominante Red-Bull-Ära deshalb zu Ende ist. Dafür spricht, dass Horner meinte, am Auto gar nichts verändert zu haben.
Ob Singapur ein einmaliger Aurutscher oder doch der Beginn einer Trendwende war, wird der Grand Prix am kommenden Sonntag in Suzuka zeigen.