Oberösterreich

Teuerung beim Wohnen – "Für junge Leute unleistbar"

Viele junge Menschen können sich Wohnen nicht mehr leisten. Geht es nach Staatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP), soll eine Steuer wegfallen.

Tobias Prietzel
Vorm <em>"Heute"</em>-Interview ging's für die Staatssekretärin zum Blutspenden.
Vorm "Heute"-Interview ging's für die Staatssekretärin zum Blutspenden.
BKA/Zillbauer

"Wohnen ist ohnehin schon teuer", sagt die Jugend-Staatssekretärin im Interview mit "Heute" in Linz. "Die Inflation sorgt jetzt dafür, dass es für junge Leute beinahe unleistbar wird, sich die eigenen vier Wände zu schaffen."

Plakolm will die staatlichen Nebenkosten fürs erste Eigenheim – konkret: die Grunderwerbssteuer und die Gebühren für die Eintragung ins Grundbuch – senken oder gleich abschaffen. "Es muss ganz einfach wieder möglich sein, dass sich junge Menschen etwas aufbauen können", erklärt die 27-Jährige.

Sie sieht auch andere Möglichkeiten für Erleichterungen: "Es muss sich zum Beispiel auszahlen, das Haus von der Oma zu übernehmen statt auf die grüne Wiese zu bauen." Im Sinne der Nachhaltigkeit – Stichwort: weniger Flächenversiegelung – wäre es viel gescheiter, bestehende Flächen zu nutzen und zu revitalisieren, sagt Plakolm.

"Es muss sich auszahlen, das Haus von der Oma zu übernehmen statt auf die grüne Wiese zu bauen." Staatssekretärin Claudia Plakom zum leistbaren Wohnen

"Ich halte diese Forderung für völlig deplatziert", sprach sich die Staatsekretärin erneut dagegen aus, alle Pensionen um zehn Prozent zu erhöhen. "Es muss jedem klar sein, dass der Staat die Teuerung nicht auf den letzten Cent ausgleichen kann."

Gegen generelle Pensionserhöhung

Plakolm hatte bereits zuletzt erklärt, dass es in Ordnung sei, auf kleine Pensionen mehr als die gesetzlich vorgesehenen 5,8 Prozent draufzulegen. Der Staat könne aber nicht unendlich Schulden machen, sagt sie nun. "Das trifft schlussendlich die Generation, die jetzt gerade die Schulbank drückt."

Plakolm beim Besuch der Blutzentrale in Linz
Plakolm beim Besuch der Blutzentrale in Linz
BKA/Zillbauer

Seit September ist es auch für Homosexuelle möglich, Blut zu spenden. Plakom hatte das, wie berichtet, ebenfalls befürwortet und nutzte den Stichtag zum Anlass, um selbst mit gutem Beispiel voranzugehen: Vor dem Gespräch mit "Heute" spendete sie in der Linzer Blutzentrale.

"Ich hab' immer ein bisserl salopp gesagt: 'Wenn's Polen und Ungarn geschafft haben, dann wird's in Österreich auch möglich sein.'" Plakolm über die Neuregelung beim Blutspenden

"Ich hab' immer ein bisserl salopp gesagt: 'Wenn's Polen und Ungarn geschafft haben, dann wird's in Österreich auch möglich sein'", so die Staatssekretärin. Nun habe man endlich eine Regelung gefunden, bei der das individuelle Risikoverhalten zähle und nicht ganze Bevölkerungsgruppen ausgeschlossen würden.

Eines der schönsten Erlebnisse in diesem Zusammenhang habe sie beim Sommerfest in ihrer Heimatgemeinde Walding (Bez. Urfahr-Umgebung) gehabt: "Zu späterer Stunde ist ein junger Bursch zu mir gekommen und hat gesagt: 'Danke! Jetzt darf ich auch endlich Blutspenden.'"

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