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WG-Feier zu laut: Polizei kassiert Partytiger ein
Die Basler Kantonspolizei beendete eine WG-Party mit einem Großaufgebot. Für fünf Partytiger endete der Abend in der Arrestzelle.
Es sollte eine Überraschungsparty für einen Freund werden, der ein halbes Jahr im Ausland war. In einer WG in Basel wurde Anfang Januar ein großes Fest veranstaltet. Der Gastgeber spricht gegenüber der Schweizer "TagesWoche" von rund 30 Gästen und einem DJ, der für Stimmung sorgte. Zu viel des Guten für die Nachbarn.
Um Mitternacht kam die Polizei ein erstes Mal. Der DJ drehte die Musik runter. Allerdings nur vorübergehend. Kaum war die Polizei weg, wurde die Party in ein anderes Zimmer verlegt und die Musik aufgedreht. Um 3.00 Uhr nachts rückte die Polizei ein zweites Mal an, diesmal jedoch nicht zum Reden, sondern mit einem Großaufgebot von fünf Fahrzeugen und etwa 20 Mann.
"Wie Schwerverbrecher abgeführt"
"Die Polizisten schien nicht zu interessieren, dass die Musik bereits aus war. Sie versuchten Leute durch die Türe zu zerren und nach draußen zu bringen. Freunde von mir wurden wie Schwerverbrecher abgeführt", sagte der Gastgeber gegenüber der "TagesWoche". Als er die Polizei zur Rede stellen wollte, sei er zu Boden gestoßen und in Handschellen gelegt worden. Ein Handyvideo dokumentiert den Vorgang.
Die Polizei spricht von einem angemessenen Einsatz. Es hätten sich nicht alle Personen kooperativ gezeigt, man habe sich der Situation angepasst. Im Zuge des Einsatzes sei es zu fünf Anhaltungen und später Festnahmen gekommen. Verletzt worden sei niemand. Das verstärkte Aufgebot begründet die Polizei gegenüber der Zeitung damit, dass die Festgesellschaft teilweise der linksextremen Szene angehöre.
Einsatz hat juristisches Nachspiel
Für den Gastgeber und vier weitere Gäste bedeutete dies zwischen 28 und 36 Stunden Polizeigewahrsam. Wegen dringenden Verdachts auf eine schwere Straftat musste der 24-Jährige eine Speichelprobe abgeben. Der junge Mann kritisiert den Einsatz der Polizei aufs Schärfste und wehrt sich jetzt auch juristisch dagegen. Der Anwalt, der die in der Partynacht Festgenommenen vertritt, spricht von unangemessener Polizeigewalt.
(red)