Aktuelle Schneeprognose
Wettersturz macht weiße Weihnachten hier doch möglich
Heuer kündigt sich in den Nordalpen pünktlich zu Heiligabend Schnee an, in zwei Landeshauptstädten lebt die Chance auf Weiße Weihnachten neu auf.
Meteorologen sehen aktuell eine "spannende Troglage für die Alpen" und einige Mittelgebirge kurz vor dem Fest. Das könnte einigen Landesteilen Weiße Weihnachten bescheren.
"Das ist im Alpennordstau nochmal ein richtiger Schneebringer, während es sonst in großen Teilen des Landes nasskaltes und windiges Schmuddelwetter bedeutet", schreibt Lars Dahlstrom von Kachelmannwetter.com auf X.
Auch UBIMET und Unwetterzentrale UWZ sieht einen Wettersturz auf uns zurauschen: "Derzeit liegen die Temperaturen deutlich über dem Mittel, rund um den 20. Dezember kündigt sich aber eine Kaltfront mit etwas Neuschnee in den Nordalpen an. Nachfolgend bleibt es ein paar Tage lang kühl und kurz vor oder zu Heiligabend ist neuerlich Schnee in den Nordalpen bis in viele Tallagen möglich", so die aktuelle Prognose von Meteorologe Nikolas Zimmermann.
Nachfolgend kündigt sich von Westen her zwar eine Milderung an, es ist aber noch nicht klar, ob diese sich bereits zu Weihnachten oder erst kurz danach durchsetzt. Die Schneefallgrenze steigt dann deutlich an.
Im Flachland stehen die Chancen bei der sich abzeichnenden Nordwestströmung eher schlecht, dagegen kann man in den Nordalpen vor allem in Höhenlagen oberhalb von etwa 600 bis 800 m vorsichtig optimistisch sein. Die Unsicherheiten sind derzeit aber noch erhöht, betonen die Meteorologen.
Chancen schmelzen dahin
Die Wahrscheinlichkeit für Schnee zu Weihnachten ist in Europa sowohl von der geografischen Lage als auch von der Höhenlage abhängig: Sie nimmt einerseits von Südwest nach Nordost zu (geringerer atlantischer Einfluss), andererseits auch mit zunehmender Seehöhe.
Letzteres ist in Österreich besonders bestimmend. In den Alpen liegt die Wahrscheinlichkeit ab einer Höhe von etwa 1200 m über 90 Prozent. In höheren Tallagen um 800 m liegt die Wahrscheinlichkeit immerhin noch bei 70 Prozent, in den größeren Tallagen um 600 m dann nur noch bei 40 Prozent.
In den Niederungen treten weiße Weihnachten nur noch selten auf, im 30-jährigen Mittel liegt die Wahrscheinlichkeit etwa in Wien nur noch bei 20 Prozent und der Trend geht weiter abwärts. In den vergangenen 10 Jahren gab es nur noch in Innsbruck und Klagenfurt jeweils einmal weiße Weihnachten, zuletzt in Klagenfurt im Jahre 2021. Am längsten ohne Schnee zu Weihnachten auskommen muss man in St. Pölten, wo zuletzt im Jahre 2007 am 24. Dezember Schnee lag.
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten nimmt im Zuge der globalen Erwärmung immer weiter ab: Im östlichen Flachland in Österreich ist sie von etwa 60 Prozent in den 50er und 60er Jahren auf mittlerweile 20 Prozent gesunken. Schnee bleibt zwar Teil unseres Klimas, er schmilzt aber tendenziell schneller, weshalb er auch zum richtigen Zeitpunkt fallen müsste. Für ein Winterkleid zum frohen Fest müsste das unmittelbar davor oder zu Weihnachten selbst geschehen.
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