Wetter
Neue Gewitter-Walze steuert jetzt direkt auf Wien zu
Heftige Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch in Österreich eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Nun erreicht das Gewitter den Osten.
Das hochsommerliche Wetter setzt sich am Donnerstag unter Hochdruckeinfluss fort. Mit einer südwestlichen Anströmung gelangen aber weiterhin feucht-heiße Luftmassen aus dem Mittelmeerraum in den Alpenraum und somit bleibt die Gewitterneigung besonders in der Osthälfte erhöht, örtlich haben die Gewitter aber Unwetterpotenzial. Die Österreichische Unwetterzentrale hat aus diesem Grund bereits mehrere rote Warnungen ausgegeben.
"Der Schwerpunkt der Gewittertätigkeit liegt am Mittwoch in der Osthälfte des Landes. Im östlichen und südlichen Bergland sowie zwischen Mühl- und Waldviertel muss man mit einigen, lokal auch unwetterartigen Gewittern rechnen. Auch in den südlichen Beckenlagen sowie im Mostviertel und auch im östlichen Flachland können heute vereinzelte Gewitterzellen nicht ganz ausgeschlossen werden", weiß UBIMET-Experte Michele Salmi.
"Große Regenmengen"
Von Vorarlberg bis Salzburg sei die Gewittergefahr am Mittwoch hingegen deutlich geringer, nur an der Schweizer Grenze könne es am späten Abend gewittrig werden. "Wie im Sommer oft der Fall, muss man primär am Nachmittag und Abend mit den meisten Gewittern rechnen. Bereits im Laufe des Abends beruhigt sich aber die Lage langsam wieder. Nur an der Schweizer Grenze könnte es bis in die erste Nachthälfte hinein gewittrig bleiben", stellt der Wetter-Experte klar.
Und weiter: "Die Gewitterzellen verlagern sich am Mittwoch zudem nur sehr langsam. Man muss also davon ausgehen, dass im Bereich der kräftigsten Zellen zu großen Regenmengen in kurzer Zeit kommen wird. Lokal sind also Überflutungen und Vermurungen möglich. Kleiner Hagel und stürmische Böen können bei einzelnen Gewittern auch eintreten." Für Oberösterreich, Niederösterreich, Kärnten sowie die Steiermark gibt es bereits rote Unwetter-Warnungen.
Gewitter in Wien "nicht auszuschließen"
Nur für Vorarlberg gibt es keine Wetter-Warnungen. Dieses Mal könnte es aber auch Wien treffen. "Ein Gewitter kann man am Mittwoch auch in Wien nicht ganz ausschließen", verrät Salmi auf Nachfrage von "Heute". "Falls am Nachmittag ein langsam ziehendes Gewitter die Bundeshauptstadt heimsuchen sollte, dann ist hauptsächlich Starkregen ein Thema", stellt der Experte klar. Inzwischen gibt es eine rote Unwetter-Warnung für alle Bezirke und es regnet heftig in vielen Teilen der Stadt. (Stand: 16:40 Uhr).
Der Grund für die vielen Gewitter-Zellen ist dabei schnell erklärt. "Der Hauptgrund ist das Zusammenspiel zwischen der in den Vortagen bereits eingeflossenen, feuchtwarmen Luft und ein paar Störungen in mittleren Höhen. Österreich liegt nämlich zwischen einem Höhentief über Osteuropa und schwache Tiefausläufer aus dem Atlantik. Diese Faktoren sorgen einerseits für reichlich Energie, anderseits auch für Hebung", so der Meteorologe.
Wenn Energie und Hebung zur Verfügung stehen, dann sind Gewitter abgesichert. "Zum Wochenende hin gehen diese beiden Faktoren mit Bildung eines ausgeprägten Hochdruckgebietes über dem westlichen Alpenraum deutlich zurück und auch die Gewitterneigung lässt selbst im Bergland deutlich nach", weiß Michele Salmi.
Die Prognose
Der Mittwoch startet im zentralen Bergland mit einzelnen Schauern oder Gewittern, im Westen sowie im Osten und Südosten dagegen trocken und sonnig aufgelockert. Tagsüber scheint überall zumindest zeitweise die Sonne, vor allem im Berg- und Hügelland ist aber mit weiteren Gewittern samt lokaler Unwettergefahr zu rechnen. Gegen Abend breiten sich diese vereinzelt auch ins Flachland aus. Abseits der Gewitter weht der Wind nur schwach, in der schwülen Luft werden 26 bis 32 Grad erreicht.
Am Donnerstag halten sich in der Früh einige Wolken, aber nur vereinzelt fallen ein paar Tropfen. Am Vormittag kommt verbreitet die Sonne zum Vorschein, gegen Mittag bilden sich in der schwülen Luft über den Bergen erste Gewitter. Am Nachmittag breiten sich diese aus und es besteht neuerlich Unwettergefahr. Am ehesten freundlich und trocken bleibt es im Donauraum, im östlichen Flachland und in den südlichen Becken. Abgesehen von Gewitterböen weht nur schwacher Wind. Die Höchstwerte liegen zwischen 26 und 32 Grad.
Der Freitag startet trocken und abseits einiger Nebel- oder Hochnebelfelder sonnig. Ab Mittag bilden sich Quellwolken, besonders von Osttirol und Kärnten über die Obersteiermark bis an den Alpenostrand wird es über den Bergen stellenweise gewittrig. In weiten Landesteilen geht der Tag aber freundlich und trocken zu Ende. Bei weiterhin nur schwachem Wind steigen die Temperaturen auf 27 bis 33 Grad.
Am Samstag geht es mit oft strahlendem Sonnenschein durch den Tag, allfällige Frühnebelfelder lichten sich rasch. In der Folge zeigen sich höchstens vereinzelt ein paar Schleierwolken, die den freundlichen Eindruck kaum trüben. Auch die Quellwolken über den Bergen bleiben harmlos, die Schauer- und Gewitterneigung ist sehr gering. Von den tagsüber auffrischenden Talwinden im Alpenbereich abgesehen spielt der Wind keine Rolle und mit 29 bis 35 Grad wird es noch etwas heißer.