Wetter-Experten warnen vor Hitze-Schock "wie in Tropen"

"Österreich, ACHTUNG: Am Donnerstag erreicht uns vom Mittelmeer her sehr heiße, drückend schwüle und extrem energiereiche Luft!", warnt der Meteodienst Kachelmannwetter am Montag via Twitter. Die Folge diesem feuchten Hitze-Schock: In der Alpenrepublik werden CAPE-Werte "wie normalerweise in den Tropen" erreicht. "Am Abend wird es zunehmend zu Unwettern kommen!"

"CAPE" ist ein Akronym für Convective Available Potential Energy und bezeichnet zu deutsch die maximale verfügbare potentielle Energie für Konvektion (Joule pro Kilo). Der Wert ist laut Deutschem Wetterdienst DWD ein Maß dafür, wie stark ein Luftpaket gehoben werden kann und dient zur Beurteilung der Stärke und Intensität von Gewittern.

Und diese könnten am Donnerstag über Österreich durchaus heftig ausfallen. Ab einem CAPE-Wert von 3000 drohen "extreme Gewitter". Die unten abgebildete ECMWF-Modellkarte errechnet dabei über dem Raum Bad Hall und Steyr in Oberösterreich sogar 4995! Doch auch im restlichen Flachland im Nordosten sowie Steiermark und Kärnten könnte es mächtig krachen und Unwetter über uns hereinbrechen:

Die Prognose im Detail

Nachdem es heuer mit der Hitze durchaus gedauert hat – die Hitzetag-Premiere 2023 war die späteste in Österreich seit 1990 (damals war es erst am 20. Juni so weit) –, nimmt diese nun richtig an Fahrt auf. Kaum ist der 30er überflügelt, rauscht das Thermometer bereits Richtung 35 Grad. 

An der Vorderseite des unwetterbringenden Tiefs über dem östlichen Atlantik strömt sehr heiße Luft in den Alpenraum, die Höchstwerte kommen damit in weiten Teilen des Landes über der 30-Grad-Marke zu liegen. "Bereits am Dienstag steigen die Temperaturen von Vorarlberg bis ins Mostviertel mit leicht föhnigem Südwind auf bis zu 34 oder 35 Grad", so die Experten der Unwetterzentrale UWZ.

Nächsten Rekorde könnten fallen

Der bisher heißeste Tag des Jahres steht uns dann aber am Donnerstag bevor, wenn verbreitet 30 bis 35 Grad erreicht werden. Punktuell sind an der Alpennordseite aber auch Spitzenwerte von 36 oder 37 Grad in Reichweite und somit kommen wir hier sogar in die Nähe der bestehenden Junirekorde.

Große Unwettergefahr

Mit der Hitze nimmt auch die Schwüle deutlich zu, die Luftmassen werden in den kommenden Tagen zunehmend anfällig für kräftige Gewitter. Am heutigen Montag und am Dienstag treten diese nur punktuell über den Bergen auf, am Mittwoch werden die teils heftigen Hitzegewitter am Nachmittag und Abend dann schon zahlreicher und können auch von den Bergen ins angrenzende Flach- und Hügelland ziehen.

"Große Unwettergefahr" besteht dann laut UWZ an den beiden Folgetagen: Am Donnerstag ist v.a. ein Streifen von Vorarlberg bis Oberösterreich betroffen, hier drohen in der zweiten Tageshälfte schwere Gewitter mit großem Hagel, Starkregen und Sturmböen.

Am Freitag verlagert sich die Zone mit den heftigsten Gewittern mehr in den Süden und Südosten, sonst sickert bereits von Westen her schon stabilere Luft ein.

Beruhigung in Sicht

Mit der einfließenden etwas kühlerer und stabiler geschichteten Luft dürften dann am Wochenende weder Hitze noch schwere Gewitter mehr eine Rolle spielen. Die Temperaturen pendeln sich auf jahreszeitlich normale Werte von 22 bis 29 Grad ein, dazu stellt sich unter zunehmendem Hochdruckeinfluss meist freundliches Sommerwetter ein.