Prognose im Detail

Wetter-Experte verrät, wo es "Weiße Weihnachten" gibt

Ein Hochdruckgebiet sorgt aktuell für sonniges und mildes Wetter in Österreich. Weiße Weihnachten wird es zwar geben, allerdings nicht im Flachland.

André Wilding
Wetter-Experte verrät, wo es "Weiße Weihnachten" gibt
Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in den Niederungen ist sehr gering.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Unter Hochdruckeinfluss gestaltet sich das Wetter am 3. Advent oft sonnig und zunehmend mild, zu Wochenbeginn steigen die Temperaturen örtlich sogar auf bis zu 15 Grad. Nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale stehen die Chancen auf weiße Weihnachten in den Niederungen auch heuer sehr schlecht.

Österreich gelangt am Wochenende unter den Einfluss eines umfangreichen Hochs namens "Fiona". Am Samstag überwiegen im Norden und Osten zwar noch die Wolken, am 3. Advent scheint dann aber in weiten Teilen des Landes die Sonne. Nur vereinzelt wie etwa im Donauraum in Oberösterreich kann sich streckenweise zäher Nebel halten. Die Temperaturen steigen an und erreichen 2 bis 11 Grad mit den höchsten Werten am Alpenostrand sowie generell in höheren Tallagen wie etwa im Hinteren Bregenzerwald.

Zu Wochenbeginn sehr mild

Am Montag und Dienstag liegt Österreich unter Hochdruckeinfluss. Regional wie etwa in Oberösterreich hält sich etwas Nebel, abseits davon dominiert aber meist der Sonnenschein. "Die Nullgradgrenze steigt in den Alpen auf über 3000 Meter Höhe an", prognostiziert Nikolas Zimmermann, Meteorologe der Unwetterzentrale.

"Die Temperaturen liegen vor allem auf den Bergen und im Osten deutlich über dem jahreszeitlichen Mittel und erreichen im Grazer Bergland und am Alpenostrand bis zu 15 Grad". Inneralpin wie etwa im Salzburger Land, in der Obersteiermark sowie in Osttirol und Kärnten stellt sich allerdings eine Inversionswetterlage mit frostigen Nächten ein, hier wird es hauptsächlich in mittleren Höhenlagen sehr mild.

Grüne Weihnachten

In der zweiten Wochenhälfte nimmt der Tiefdruckeinfluss wieder zu und die Temperaturen gehen etwas zurück, der Alpenraum verbleibt aber unter dem Einfluss einer vergleichsweise milden West- bis Nordwestströmung. "Im Flachland liegt die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten nur noch bei 5 Prozent", analysiert Zimmermann. "Ein weißes Fest geht sich heuer somit nur in höheren Tallagen oberhalb von etwa 800 bis 1000 Meter Seehöhe aus".

Weihnachten im Klimawandel

Die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnachten in Österreich hat in den vergangenen Jahrzehnten stark abgenommen. "Bis zu den 90er-Jahren lag die Wahrscheinlichkeit im Donauraum noch bei etwa 40 Prozent, mittlerweile liegt sie nur noch bei knapp 20 Prozent und der Trend geht weiter abwärts", so der Experte. In den vergangenen 10 Jahren gab es nur noch in Innsbruck und Klagenfurt jeweils einmal weiße Weihnachten, zuletzt in Klagenfurt im Jahre 2021. Am längsten ohne Schnee zu Weihnachten auskommen muss man in St. Pölten, wo zuletzt im Jahre 2007 am 24. Dezember Schnee lag.

Weihnachtstauwetter

Der erste Schnee im Flachland fällt meist schon Ende November oder in der ersten Dezemberhälfte, zur Weihnachtszeit kommt es aber besonders häufig nochmals zu mildem Westwindwetter. Das sogenannte Weihnachtstauwetter ist eine meteorologische Singularität, welche in Mitteleuropa in knapp sieben von zehn Jahren rund um Weihnachten eintritt.

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